: sind sie für deutschland?
Jan Delay, 29, reflektierter Rapper und ein Drittel der Beginner, „scheißt“ auf die im Zuge der WM entbrannte Patriotismusdebatte. „Da scheiß ich genauso drauf, wie ich das als Sechsjähriger gemacht habe“, sagte er der taz. „Trotzdem bin ich dafür, diesen Krampf zu lösen und für die zu sein, die für guten Fußball stehen und das tun wir seit dem Confederations Cup.“ Delay, der in seinenTexten auch gern mal gegen allzu Deutsches ausholt, hält also zur deutschen Fußballnationalmannschaft. Und zwar, seit er denken kann. „So wie ich Privates und Berufliches trenne, trenne ich zwischen der deutschen Mannschaft und dem Land, dem Nationalstolz.“ Aber: „Ich war auch für Deutschland, als sie schlecht waren.“ Für die Dauer der Spiele seien bei ihm jegliche Berührungsängste mit der Fahne und dem Wort „Deutschland“ aufgehoben.
Mit klaren Worte charakterisiert Delay auch seinen Lieblingskicker: „Der größte Spieler aller Zeiten ist Zinédine Zidane. Leider ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. Zidane zweitausend – das ist das Derbste gewesen.“ Das neue Album von Herrn Delay heißt „Mercedes-Dance“ und erscheint am 4. August.