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Archiv-Artikel

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Captain America - The First Avenger USA 2011, R: Joe Johnston, D: Chris Evans, Samuel L. Jackson

Der Kritiker vom „Spiegel“ war nicht beeindruckt: „Captain America“ gehört unter den Comic-Superhelden zwar eher zur zweiten Reihe hinter echten Stars wie Batman, hat aber immer noch genug Wiedererkennungswert für einen eigenen Hollywood-Film. Bleibt das Problem, dass Captain America als patriotischer Nazi-Jäger aus den vierziger Jahren angestaubt wirkt und nie als schillernde Persönlichkeit auffiel. Daran kann trotz beeindruckender Physis auch der Hauptdarsteller Chris Evans nicht viel ändern, denn dem Spektakel fehlen in der ersten Hälfte Witz und Tempo. Im zweiten Teil reihen sich dann die teuren, aber nicht übermäßig originellen Effekte aneinander.“ ■ Crazy, Stupid, Love USA 2011, R: John Requa, Glenn Ficarra, D: Steve Carell, Ryna Gosling

„Die heile Welt von Cal Weaver findet ein jähes Ende, als ihm seine Frau Emily verkündet, sie wolle die Scheidung einreichen. Dazu kommt das Geständnis, sie habe ihn betrogen. Enttäuscht und frustriert sucht Cal Abend für Abend Trost in einer Bar. Dort trifft er auf den Womanizer Jacob, der den deprimierten Cal unter seine Fittiche nimmt und ihm beibringt, Frauen aufzureißen. „Crazy, Stupid, Love“ entspinnt einen amüsanten Reigen und schickt seine Figuren auf die ewige Suche nach der einzig wahren Liebe. Und so unterschiedlich die Definition davon sein kann, so unterschiedlich sind auch die einzelnen kleinen Geschichten, die unangestrengt und fließend nebeneinander erzählt werden. Das große Figurenensemble wird angeführt von der hochkarätigen Besetzung mit Steve Carell, Julianne Moore, Ryan Gosling und Emma Stone.“ so die Begründung der FBW für ihr Prädikat „wertvoll“. ■ Sommer in Orange Deutschland 2011, R: Marcus H. Rosenmüller, D: Petra Schmidt-Schaller, Amber Bongard

„In Marcus H. Rosenmüllers Komödie „Sommer in Orange“ sind sind die bayerischen Kommunarden Bhagwan treu ergeben. Ihre orangefarbenen Gewänder kontrastieren mit dem satten Grün der Sommerwiesen, ihre spirituelle Verstrahltheit mit der Frömmigkeit der bayerischen Bauern, ihre Freizügigkeit mit dem Biedersinn, der auf dem westdeutschen Land um 1980 herum herrschte. Höhepunkt der Konfrontation ist ein Dorffest, bei dem Mantren auf Blasmusik treffen und wenig später Fäuste auf Augen. Die junge Heldin, die zwölf Jahre alte Lili (Amber Bongard), geht in die Dorfschule, wo sie sich ihrer bunten Kleidung und ihrer zerzausten Haare wegen schämt, mit antiautoritärer, im Kinderladen antrainierter Chuzpe aber auch mal das Morgengebet durcheinanderbringt. Wenn der Kühlschrank in der Kommunenküche leer ist, setzt sie sich bei den Nachbarn an den gedeckten Tisch. Die Wiener Würstchen bringen sie kurz aus der Fassung, weil sie zum Vegetariertum erzogen wurde - aber eben nur kurz. Und auch die Nachbarn, brave CSUler, lernen von der Kommune. Sex macht eben mehr Spaß, wenn man sich dabei tantrisch verrenkt. In alldem bleibt Rosenmüllers Film konventionell, insofern er vom geraden Weg der Culture-Clash-Komödie keinen Zentimeter abweicht.“ so Cristina Nord in der Sonntaz