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"Raus aus dem Kiez"

■ Anonymes Bekennerschreiben nach dem Buttersäureanschlag auf einen Kreuzberger Tabakladen

D O K U M E N T A T I O N „Raus aus dem Kiez“

Anonymes Bekennerschreiben nach dem Buttersäureanschlag

auf einen Kreuzberger Tabakladen

Buttersäureanschlag auf den Laden Skalitzerstraße 96, der für zwei Tage verpestet wurde. Der Laden war Ausgangspunkt und Rückzug für ein halbes Dutzend mit Latten und Prügeln bewaffnete bürgerwehrspielende Faschisten. Sie schlugen vor allem auf weglaufende, vor den Bullen fliehende Menschen ein und fügten diesen schwere Verletzungen zu. Dies geschah mit voller Absicht, da die Schweine immer wieder auf die Hinterköpfe zielten. Auffällig war auch das reibungslose Zusammenspiel mit den Bullen, die die hilflosen Verletzten in ihren Wannen verschleppten. Zwei von den Bullen betraten sogar den Laden und kamen offensichtlich gut gelaunt wieder heraus, ohne daß sich danach etwas geändert hätte. Diese Vorfälle sind kein Einzelfall, immer häufiger trifft das Ruhe- und Ordungshandeln des militarisierten Polizeiapparats auf willfährige Helfershelfer, die entweder denunzieren oder auch mal selbst mit Hand anlegen. Besonders übel, wenn sich das direkt vor unserer Nase mit uns als Opfer abspielt, und nichts passiert, sich niemand wehrt. Das beginnt bei Feiern von Faschisten zu Hitlers Geburtstag am 20. April und dann eben wie am 1. Mai mit Angriffen der Faschisten, ob aus dem Laden oder der Kneipe „Stadtkrug“ in der Manteuffel-/Ecke Wrangelstraße. Wenn sie sich schon so stark fühlen, ist es höchste Zeit, daß wir beginnen, sie aus dem Kiez zu werfen. Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft, laßt sie nicht zur Ruhe kommen, schmeißen wir sie gemeinsam aus dem Kiez. Wehret den Anfängen.

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