■ die anderen: "Maariv" zur Friedensnobelpreisvergabe / "Le Journal du Dimanche" zur Kundgebung gegen Arbeitslosigkeit in Frankreich
„Maariv“ (Tel Aviv) zum Friedensnobelpreis für „Ärzte ohne Grenzen“: Der gestiegene Einfluss der „Ärzte ohne Grenzen“ spiegelt das Eindringen von Freiwilligen-Organisationen in das System der internationalen Hilfe wider. Jahrelang halfen nur reiche Staaten oder die Vereinten Nationen, und auch nach dem Ende des Kalten Krieges dominierten die Interessen der Industriestaaten die Hilfsaktionen in Gebieten der Not. In den vergangenen Jahren hat sich aber die Auffassung durchgesetzt, auf humanitärer Basis und unabhängig von direkten Interessen zu helfen. „Ärzte ohne Grenzen“ sind die wichtigsten und auffälligsten Vertreter dieses neuen Geistes.
„Le Journal du Dimanche“ (Paris) zur Kundgebung gegen Arbeitslosigkeit in Frankreich: Der kommunistische Parteichef Robert Hue kann nicht überzeugen, wenn er behauptet, dass er nur gegen die Arbeitslosigkeit demonstriert, nicht aber gegen die Regierung. Man kann nicht am Mittwoch am Kabinettstisch sitzen und am Samstag auf die Straße gehen. Der relative Erfolg der Kundgebung vom Samstag stört Premierminister Lionel Jospin aber nicht allzu sehr. Er braucht die Kommunisten, um diejenigen Stimmen einzufangen, die ihm sonst am linken Rand verloren gehen würden. Die drei kommunistischen Minister werden wie zuvor weiterarbeiten.
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