: "Liebe taz..."Kirche stößt beim Innensenator auf taube Ohren -betr.: Gespräch zwischen Borttscheller und der Bremischen Evangelischen Kirche
Betrifft: Gespräch zwischen Borttscheller und der Bremischen Evangelischen Kirche
Bezugnehmend auf das Gespräch, das neulich zwischen Vertretern der Bremischen Evangelischen Kirche und dem Innensenator Borttscheller über das Schicksal der Togoer, die von Bremen aus abgeschoben werden sollen, schreibe ich Ihnen diesen Leserbrief mit der Bitte, ihn zu veröffentlichen.
Das Gespräch von Vertretern der Bremischen Evangelischen Kirche mit Innensenator Borttscheller über das Schicksal der Togoer, die von Bremen aus abgeschoben werden sollen, hatte nicht den von der Kirche gewünschten Erfolg. Borttscheller sieht Togo weiterhin als sicheres Land an und will die Abschiebungen von Flüchtlingen dorthin nicht aufhalten, obgleich die Kirchenvertreter deutlich gemacht haben, daß in Togo für Abgeschobene eine Gefahr für Leib und Leben nicht auszuschließen ist.
Obwohl Borttscheller der Partei angehört, die sich christlich nennt, gibt er sich betont unchristlich, wenn er die Augen vor der drohenden Gefährdung abgeschobener togoischer Flüchtlinge in Togo versperrt, statt die Flüchtlinge aus humanitären Gründen in Bremen zu dulden.
Wenn die Junge Union kürzlich die Frage stellte, ob man als CDU-Mitglied noch in der Kirche bleiben könne, nachdem Pastoren die „Erfurter Erklärung gegen Sozialabbau“unterschrieben haben (die taz berichtete darüber), frage ich: kann die Kirche einen Mann wie Innensenator Borttscheller noch in ihren Reihen dulden?
Friederich Leust
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