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"Liebe taz..." Bremische Freiheit? - betr.: "Kein Geld für Deserteure", taz-Bremen vom 20.9.1996

Betrifft: „Kein Geld für Deserteure“, taz vom 20.9.96

Es wird leider immer und überall Leute wie den CDU-Mann Oppermann geben, die sagen, ihre Stadt sei „nicht der Ort, um Weltprobleme zu lösen“. Bremen ist also überall und nirgendwo. So können nach dieser Logik die Probleme der Welt auch nirgendwo gelöst werden. Die Gruppe „Bremische Freiheit für Deserteure“ versucht wenigstens, einen Beitrag zur Kriegsminderung zu leisten, indem sie vom Senat Schutz und Hilfe für Kriegsverweigerer erwartet. Dem müßte sich auch eine christliche Partei wie die CDU anschließen können.

Der ehemalige Bildungssenator Horst Werner Franke hat einmal Bremen die „Friedenshauptstadt der Bundesrepublik“ genannt. Das ist freilich lange her. Zugleich war die Stadt aber immer auch ein Rüstungszentrum. Das ist sie bis heute geblieben. Positive Vorstöße sollen gekippt werden, wenn sie nicht kostenneutral sind. An anderer Stelle wird beim Geldausgeben bekanntlich nicht so genau hingesehen.

Wird es nicht endlich Zeit, daß der Senat seinen „Sparzwang“-Schatten überspringt, und mit der Aufnahme von Deserteuren wieder Friedenszeichen setzt?

Wieland von Hodenberg

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