■ Gurke des Tages: "Ärgernis" Bettler
Mit Gottes Hilfe ist ein Genfer Verkehrssünder seiner Strafe entgangen. Der Schweizer, der mit über 100 statt der erlaubten 80 Stundenkilometer erwischt worden war, hatte Einspruch gegen eine Buße von umgerechnet etwa 200 Mark erhoben. „Gott der Allmächtige hat mein Auto gefahren“, schrieb er an die Polizei. Der liebe Gott habe es eilig gehabt, weil er Kondome holen mußte, um eine Aids-Epidemie im Himmel zu verhindern. Die Genfer Beamten hielten dies für eine Beleidigung und schalteten das Gericht ein. Mehr mit irdischen juristischen Tricks als mit himmlischer Hilfe gelang es dann aber dem Angeklagten, den Prozeß zu verzögern, bis die Sache verjährt war. Der Raser hatte verlangt, Gott und Jesus als Zeugen vorzuladen. Jetzt wird überprüft, ob er für die irdischen Straßen überhaupt noch fahrtauglich ist.
„Ärgernis“ Bettler
Singapur (dpa) – Ein Bettler in Singapur ist zu einer Geldstrafe von 1.500 Singapur-Dollar (1.590 Mark) verurteilt worden, weil er ein Almosen als zu gering erachtet und nicht angenommen hatte. Der 29jährige Bettler hatte einen Autofahrer um zwei Dollar gebeten. Als er aber nur 50 Cents erhielt, verweigerte er die Annahme. Der Bettler habe durch sein Verhalten „Ärgernis erregt“, begründeten die Richter das Urteil.
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