Im Dialog mit dem Granatapfel
taz.talk: Hildegard Kurt
Wie können wir mit Blick auf den Reichtum kultureller Vielfalt lernen, mit Widrigkeiten besser umzugehen?
So wie im jüdisch-christlich geprägten Kulturkreis der Apfel als die Frucht der Früchte gelten kann, ist dies in der (vorder-)asiatischen und arabischen islamischen Welt der Granatapfel. Seinen Ursprung hat er dort, von wo die Mehrheit der derzeit Geflüchteten stammt. Rund wie die Erde und rot wie das Blut, verkörpert der Granatapfel einen Kosmos von Fragen und Bedeutungen, die für ein demokratisches Miteinander in kultureller Vielfalt relevant sind. So ist etwa die überwältigende, lebensspendende Pracht in seinem Inneren von einer Schale umhüllt, die einem beim Öffnen größten Widerstand entgegenbringt. Wie können wir mit Blick auf den Reichtum kultureller Vielfalt lernen, mit Widrigkeiten besser umzugehen? Wie können wir als Gemeinwesen die oft so harten Schalen aus Meinungen, Positionen, Vorurteilen und Denkgewohnheiten durchdringen, um zu einem gedeihlichen Miteinander zu gelangen? Ermutigend hierbei kann ein Satz sein, den der persische Sufi-Mystiker Rumi bereits im 13. Jahrhundert prägte: "Draußen hinter unseren Ideen von rechtem und falschem Tun liegt ein Acker. Wir treffen uns dort."
Referierende
Hildegard Kurt, Mitbegründerin des »und.Institut für Kunst, Kultur und Zukunftsfähigkeit e.V. |
Moderation
Jasmin Kalarickal, CvD in der Berlin-taz |