United in Diversity?
taz.talk: Martin Unfried
Die Europäische Union versagt: Diese Einschätzung eint schon heute die politischen Lager – und verstärkt Nationalismus und Zerfallserscheinungen. Wer aber verteidigt die EU im Notfall? Und aus welchen Motiven heraus?
Wer kämpft am Ende für die EU, wenn es darauf ankommt? Was lange Zeit undenkbar schien, gerät nun in den Bereich des Möglichen: der Zerfall der Europäischen Union, der Sieg eines neuen Nationalismus. Symptomatisch hierfür sind die Flüchtlingspolitik Ungarns oder die Austrittsdrohungen Großbritanniens. Was passiert also, wenn noch mehr Flüchtlinge kommen? Wenn andere mittel- und osteuropäische Länder dem Beispiel Ungarns folgen? Wenn in den Niederlanden oder in Frankreich eine Anti-EU-Regierung gewählt wird? Oder wenn die Brit*innen tatsächlich die EU verlassen? Ein Nährboden dieser Entwickung sind verfestigte Denkmuster, die schon heute die politischen Lager eint: Die EU versage, sei undemokratisch und nicht handlungsfähig. Denn egal ob in der Flüchtlingspolitik, im Klimaschutz oder bei den Verhandlungen um TTIP – nationalistische Reflexe gibt es nicht nur bei Rechten, sondern auch bei Linken.
Referierende
 |
Martin Unfried, Europa- und Umweltexperte |
Moderation
 |
Jasmin Kalarickal, CvD in der Berlin-taz |