Lightning Talk: Löcher in der Festung Europa
Der kleine Grenzverkehr zwischen Kaliningrad und Polen
Seit August 2012 brauchen die Bewohner des Kalinigrader Gebiets kein Visum mehr, um im polnischen Danzig einkaufen oder in Sopot urlauben zu können. Möglich wird dies durch einen kleinen Grenzverkehr, der allerdings größer ausgefallen ist als ähnliche Regelungen.
Statt eines visafreien 30 Kilometer langen Streifens auf beiden Seiten der Grenze gehört auf russischer Seite das gesamte Kaliningrader Gebiet mit seinen 940.000 Bewohnern dazu. Auf polnischer Seite erstreckt sich das Loch in der Festung Europa bis nach Olstzyn (Allenstein) und Gdynia (Gdingen). Während sich die polnische Seite von der Regelung mehr zahlungskräftige Touristen und einen Aufschwung des grenzüberschreitenden Handels verspricht, betrachtet Moskau den kleinen Grenzverkehr als ersten Schritt in Richtung eines visafreien Reiseverkehrs zwischen der Russischen Föderation und der EU. Genau das aber ist nach den Ereignissen auf der Krim in Gefahr. Brüssel hat bereits die Verhandlungen über ein Visaabkommen ausgesetzt. Werden nun auch zwischen Kaliningrad und Danzig die Grenzen wieder geschlossen?
Diese Veranstaltung findet in russischer Sprache statt und wird durch die Moderation ins Deutsche übersetzt; sie findet auf dem Marktplatz neben dem Orchideengarten statt.
Referenten
Igor Zhukovsky , Vize-Rektor der Kant-Universität Kaliningrad | |
Kornelia Kurowska, Vorstandsvorsitzende der Stiftung „Borussia“ | |
Volker Hassemer, Stiftung Zukunft Berlin |
Moderatoren
Uwe Rada, taz-Redakteur | |
Ljuba Naminova, Journalistin |