otto um otto, schily um schily:
Auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz lobte Bundesinnenminister Otto Schily gestern in Berlin die Rechtsprechung im Königreich Saudi-Arabien. Insbesondere die Bestrafung von Tätern werde in dem arabischen Land vorbildlich gelöst, erklärte der Minister und kündigte an, demnächst eine Gruppe von Spezialbeamten des Innenministeriums in die saudi-arabische Hauptstadt Riad zu entsenden, wo sie das Vorgehen der dortigen Behörden studieren könnten. Schily hob das „mutige Strafrechtsbewusstsein“ der Saudis hervor, das sich gerade wieder beispielhaft an einem aktuellen Fall gezeigt habe: Weil ein Mann einem anderen im Streit um ein Stück Land zwei Zähne ausgeschlagen hatte, wurden ihm jetzt auf richterliche Anordnung hin selbst zwei Zähne gezogen. Schily erklärte, dies sei ein Weg der Deutschland gut zu Gesicht stünde. Scherzhaft fügte der Minister an, dass er nichts dagegen habe, wenn ähnliche Formen der Bestrafung unter dem Motto „Otto um Otto, Schily um Schily“ in die deutsche Justizgeschichte eingehen sollten.
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