: neue filme Iron Ladies
Thailand 2001, Regie: Yongyooth Thongkonthun; mit Jesdaporn Pholdee u. a.; 104. Min
Manchmal tauchen selbst in „Iron Ladies“ diese unspektakulären Details auf, die aus einem guten Film einen sehr guten Film machen. In der thailändischen Komödie um ein schwules Volleyballteam, das sich gegen alle homophoben Widerstände bis zur Meisterschaft schmettert, sind diese kleinen Episoden aber selten. Der Film verlässt sich ganz auf seine lauten und bunten ProtagonistInnen. Und auf seine Geschichte, die schließlich eine wahre ist, natürlich zugespitzt und dramatisiert. Wie direkt importiert aus Filmen wie „Ein Käfig voller Narren“ oder „Priscilla – Königin der Wüste“ scheinen die verlässlichsten Klischees, ob beim Kaffeetrinken abgespreizte kleine Finger oder kreischende Tunten. Schließlich bricht einer gar weinend auf dem Spielfeld zusammen – wegen eines abgebrochenen Fingernagels. Immerhin: „Iron Ladies“ entwickelt einen befreienden Witz, der ebenso auf Kosten homophober Gegenspieler geht wie auf die Helden und Heldinnen selbst. Dabei trägt der Film jedoch seine Botschaften bisweilen so plakativ und aufdringlich vor wie die Hauptdarsteller ihr Make-Up auf.
Babylon, Hackesche Höfe, Xenon
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