neue filme Daredevil

USA 2003, Regie: Mark Steven Johnson. Mit Ben Affleck, Jennifer Garner. 103 Min.

Die Magie der Marvel-Comics liegt in ihren Abgründen. Jeder dieser Superhelden hat mindestens ein Leben jenseits des Superlativs, in das sein zweites Ich bedrohlich hineinragt. Mark Steven Johnson hat in seiner Marvel-Adaption das Prinzip verstanden. Darum geht’s bei „Daredevil“ auch gleich los mit dem verletzten Helden im roten, zart behörnten Biker-Dress, der allem Anschein nach schon fast am Ende ist. Er hat sich in eine Kirche geflüchtet, Blut tropft dräuend vom Kreuze, und der herbeigeeilte Priester nimmt ihm bestürzt die Maske ab: „Oh Gott, Matthew!“ (Ben Affleck). So nimmt der B-Film-Zug Fahrt auf, für mehr als unbedingt notwendige Erklärungen ist kein Zwischenhalt vorgesehen. Derart klar auf Schauwerte, Star und düsteres Tempo geeicht, nimmt Johnsons Billig-Blockbuster ganz offen jedes Klischeeangebot an, um es zeitsparend auszuschlachten.

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