piwik no script img

Archiv-Artikel

nachtrag Weit vor Columbus

„Kuba wurde 1492 von Columbus entdeckt“, schrieb JUL in der vergangenen Woche in einer Spalte zu Thomas Schmids Erinnerungen an den „Sturm auf die Moncada“ vor fünfzig Jahren. „Da hüpft das Herz des politisch und historisch interessierten Menschen“, schrieb uns daraufhin Richard Kelber. Aber das meinte er gar nicht so. Kelber erklärt, wie es wirklich war: „Ein Mensch namens Columbus steigt in ein Schiff, um von Europa nach Indien zu segeln. Da er zu dämlich ist, den richtigen Kurs zu finden, landet er in dem, was später ‚Amerika‘ heißt, und bei dieser Gelegenheit auch auf Kuba.“ Greifen wir also zu Bert Hoffmanns Buch „Kuba“ (Beck Verlag, München 2002, 265 Seiten, 12,90 Euro). Dort erfahren wir, dass bereits vor 10.000 Jahren die ersten Einwanderer nach Kuba kamen. Erst die Ciboneyes, dann die Guanahatabeyes und schließlich die Taíno, die unter anderem die Kenntnis der Keramikherstellung mitbrachten. Zum Zeitpunkt der spanischen Eroberungen lebten hier 200.000 Menschen – fünfzig Jahre später sollen nur noch 4.000 am Leben gewesen sein. Einer der ersten mythischen Helden Kubas, lange vor Castro, war der Kazike Hatuey, der „erste Rebell Amerikas“, wie es auf seinem Denkmal heißt, der 1511 von den Christen verbrannt wurde.