nachrichten:
G20-Rekordstrafe niedriger
Die bisher härteste Strafe wegen der Ausschreitungen beim G20-Gipfel ist reduziert worden. Wegen eines Flaschenwurfs auf Polizisten bei den G20-Krawallen hat das Landgericht einen jungen Mann zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Strafkammer verringerte damit das Strafmaß. Das Amtsgericht hatte den 29-Jährigen zu dreieinhalb Jahren verurteilt. Im Berufungsprozess neu ausgewertete Videoaufnahmen zeigten, dass zwar ein Polizist von einer Flasche getroffen wurde, erklärte die Vorsitzende Richterin. Es sei aber nicht die abgeschlagene Flasche gewesen, die der Angeklagte geworfen hatte. Da unklar sei, ob jemand durch den Wurf verletzt wurde, sei die Tat nur als versuchte gefährliche Körperverletzung zu bewerten. Der mehrfach vorbestrafte Angeklagte habe seine feindliche Haltung gegenüber Polizisten schon früher deutlich gemacht, als er in einem Brief aus dem Gefängnis schrieb: „Nur ein toter Bulle ist ein guter Bulle.“ (dpa)
Kritik an Flüchtlingsknast
Diakonie und Caritas haben den Ausbau des Ankunftszentrums für Geflüchtete in Rahlstedt kritisiert. Asylsuchende, die über einen anderen EU-Staat oder aus sicheren Herkunftsländern kommen, müssten dort jetzt bis zu sechs Monate bleiben, auch mit Kindern unter fünf Jahren. Kritisiert werden auch nächtliche Ausgangssperren. Hamburg nutze seine rechtlichen Spielräume für mehr Liberalität und Menschenwürde nicht, kritisierte Diakonie-Vorstand Gabi Brasch. „Wir befürchten, dass hier unter der Hand eine rechtlich fragwürdige Praxis des Freiheitsentzugs ohne richterliche Anordnungen etabliert wird.“ (epd)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen