morgen: : Große Koteletten in der Volksbühne
In manchen Momenten ist es mehr als okay, dass es die Volksbühne gibt. In manchen Momenten wird man von einer Woge der Dankbarkeit überschwemmt, und das weihnachtliche Kulturloch ist genau so ein Moment. Wenn die meisten Kulturorte im Winterschalf versinken, hält die Volksbühne die Stellung, als einsame Wacht am Rosa-Luxemburg-Platz. Und zieht ganz nebenbei auch noch funkelnde Fische wie die Cheeks an Land. „Als ich den Laden betrete, stehen junge Männer auf der Bühne, die Hemden sind gestreift, die Länge der Koteletten beachtlich, den Sound scheint man irgendwie zu kennen: Eine ordentliche Portion The Who oder Kinks, dann aber auch die Byrds, dazu zappeln sie wie diese 70er Punk-Typen“, beschreibt ein Zeitzeuge das Geschehen. The Cheeks haben ein Anliegen: Sie hassen den Retortenpop, und deswegen machen sie Krach, aber einen der Sorte, der unterwegs gerne auch psychedelisch groovt. Punk, Rock‘n Roll und der Spirit der Siebziger geben sich ein Stelldichein, und wenn danach die spanische Band Cooper auf die Bühne kommt, ist auch noch der der Mod Beat der Sechziger dabei. Ein heiteres Treffen im Roten Salon, gut geeignet zur nachweihnachtlichen Horizonterweiterung. Danke, liebe Volksbühne!