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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

So stehen wir da, Anfang Juni 2002: schwankend zwischen Ego-Trip und Erfurt-Schock, mittendrin in einer Epoche der Epochenlosigkeit. Der Zeitgeist wendet sich von Schröder ab, und vielleicht war Schröder ja selbst nur ein Zeitgeisttrip auf Egoschock. Wer weiß. Vielleicht hat der Zeitgeistsurfer den Kamm der Welle überschritten und gleitet nun wie die politisch entkernte Intellektuellenklasse in den Abgrund der liturgischen Leere. Die glatte Glitzeroberfläche ist seit dem Elftenseptember nur noch billiger Ramsch. Und eindeutig erhebt sich ein unzweideutiges Menetekel wie ein drohendes Damoklesschwert über den verworrenen gordischen Knoten des sisyphoshaften Scheidewegs. Und diese Linken, diese demonstrierenden PDS-Rentner, Kreuzberger Basisgrünen, schwäbischen Autonomen und ergrauten Friedenskämpfer, zu denen ich leider auch einmal gehörte, werden sich bald umgucken, wenn der Garten Edi heranbricht und die Generation Gerd abdankt, das ist sicher, oh yeah!

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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