meinungsstark:
Bescheidenheit und Demut
„Lassen wir das Rumnölen!“, taz vom 28. 1. 23
In der taz waren Interviews mit Habeck und Scholz. Beide Male erzählt hier der weiße mittelalte Mann, wie die Welt funktioniert. Ein wenig mehr Bescheidenheit und Demut wären nicht verkehrt. Sie machen alles richtig, und wer das anders sieht, nölt nur rum. Ähnliches gab es schon mal unter dieser unseligen Konstellation von SPD + Grün, als Fischer, Scharping und Trittin die Kriegsstimmung mächtig anheizten (1991 Krieg Serbien, Nato etc. bis 2001). Und jetzt? Dasselbe in Grün. Der Kanzler verkündigt 100 Milliarden für das große Sterben, für Waffen, Rüstung, und die Grünen schreien lauthals nach „schweren Waffen“. Mir macht das nur noch Angst. An die sehr mögliche Ausweitung des Kriegs denkt man in der Regierung nicht. Für jeden Unsinn ist jede Summe da. Nur nicht für die humanen Projekte. Die Mehrheit der Bevölkerung will weder Kriegseinsätze noch Aufrüstung. Sie will Geld für den Umstieg auf alternative Energie, auf Bildung für alle Kinder, auf Tierhaltung ohne Leid, auf ein soziales Gesundheitssystem, auf billiges Wohnen und auf ein gut bezahltes Pflegen. Was momentan läuft, ist so was von dinosauriermäßig. „Zu viel Panzer, zu wenig Hirn!“ Deswegen ausgestorben. Dodo Lazarowicz, München
Gehaltskürzung
„Nancy Faeser tritt in Hessen an“, taz vom 3. 2. 23
Unglaublich, Nancy Faeser oder gewählten Politiker*innen sollte das Gehalt gekürzt werden, wenn sie nur [1]/4, [1]/2 oder [3]/4 der Zeit zur Verfügung stehen. Von jeder Nebentätigkeit müssten 10 Prozent an die Steuer gehen. Warum lassen wir BürgerInnen uns den Betrug aus Steuergeldern gefallen, kein Chef wäre so großzügig, jede fehlende Minute auf der Stempelkarte führt zur Lohnkürzung. Christa Stangier, Berlin
SUV-E-Bike
„Der Preis ist fast egal“, taz vom 4. 2. 23
Wo hat der Autor des Artikels nur diesen unsäglich schiefen Begriff „SUV-E-Bike“ aufgeschnappt? Niemand nennt die Räder so – außer wenn man Äpfel mit Birnen vergleichen will und die Klimafeindlichkeit von Pkw-SUVs auf Räder übertragen will. Bitte benutzt den Begriff nicht mehr, wenn es schlicht um voll gefederte Räder geht. „SUV“ unterstellt diesen Rädern etwas Unnützes, Ausschweifendes – was Räder mit dickeren Reifen und einer Hinterbaufederung nicht sind. Udo Siebrasse, Gelsenkirchen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen