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meinungsstark

„Wer strickt, macht keine Revolution“

„Strick, Baby, strick!“, taz vom 11. 1. 22

Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt fehlt meiner Meinung nach in dem Artikel: In den 70er Jahren wurde, zumindest in Frankfurt,viel gestrickt. Schon allein, um die öden – sonst nicht zu ertragenden – Vollversammlungen der linken Hochschulgruppen zu überstehen. Allerdings zeigte sich dann bald, dass das Stricken der Revolution nicht förderlich war. Um sich für einen Diskussionsbeitrag zu melden, musste nämlich das Strickzeug aus der Hand gelegt werden, was leider oft dazu führte, dass Maschen fielen oder der Faden sich verhedderte, also unterblieb meist die aktive Teilnahme an der Diskussion zur Vorbereitung der Revolution, sodass sich der Slogan entwickelte: Wer strickt, macht keine Revolution! Schon vorher bei Schulfreizeiten wurde mögliche Beteiligung abgeblockt mit der Bemerkung: Strick weiter, Mädchen. Und Jungs, die strickten, waren sehr exotisch, es gab sie praktisch kaum. Allerdings waren handgestrickte Pullover oder Socken dann doch recht beliebt. Irmgard Bonstedt-Wilke, Schaalby

Elektromobilität

„Deutscher Motorjournalismus 2021“, taz vom 4. 1. 22

Kaum ein Hersteller traut sich bei einer Motorleistung bis ca. 150 PS hinten Trommelbremsen einzubauen. Für Motorjournalisten ein No-Go. Obwohl die meisten wissen, dass Scheibenbremsen hinten nach kurzer Zeit einrosten und gewechselt werden müssen. Besonders bei E-Autos. Und warum haben E-Autos fast immer über 100 PS? Obwohl die Beschleunigung bis ca. 80 km/h bei gleicher Motorleistung bei E-Autos immer besser ist als bei Verbrennern. Danke. Genug geärgert.

Erich Gramer, Ardagger

Was ist schlimm an alten Frauen?

„Ich wollte kein Zuckerbäckerwerk“,

taz vom 8. 1. 22

Ein guter und wichtiger Artikel zum Thema Krankheit,Tod und Pflege und dem Umgang damit, wenn nicht die Autorin zum Schluss eine krasse Altersdiskriminierung dem Ganzen hinzugefügt hätte. Warum schreibt sie, sie hätte nie das Gefühl gehabt, einer alten Frau gegenüberzusitzen? Die interviewte Frau ist 75 Jahre alt und ist somit eine alte Frau. Was ist denn das Schlimme an alten Frauen? Welche Assoziationen hat denn Frau Belghaus im Zusammenhang mit alten Frauen? Leider verdarb mir dieser Schlusssatz die Qualität des gesamten Artikels. Roswitha Hordt, Mühlheim an der Ruhr

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