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Archiv-Artikel

meinhard rohr und mohammed said al-sahhaf: das friedenstreffen

Zwei Männer, eine Aufgabe. Sie sind die Starkolumnisten der Wahrheit, erklären die Welt: Meinhard Rohr und Mohammed Said al-Sahhaf. Der Ex- und der Altlinke. Da konnten Reibereien nicht ausbleiben. Und so bekriegten sich hier in den vergangenen Tagen der deutsche Spitzenfeuilletonist und der irakische Informationsminister. Sie warfen sich gegenseitig vor, mit Lügen und Verleumdungen zu arbeiten. Rohr wollte al-Sahhaf die Kugel geben, al-Sahhaf wollte Rohr im Höllenfeuer braten. So konnte es nicht weitergehen, entschied die Wahrheit und vereinbarte am Karfreitag ein Friedenstreffen. Und es kam, wie es kommen musste. Im taz-Lokal „Sale e Tabacchi“ trafen die Topköpfe aufeinander – und verstanden sich sofort: „gut, glänzend und großartig“, wie Meinhard Rohr in seiner unnachahmlichen Art verkündete. „Wunderlampe aus dem Paradies“, nannte al-Sahhaf seinen neuen Freund. Zu später Stunde verschwanden die beiden Welterklärer dann Arm in Arm in die Nacht und wurden seither nicht mehr gesehen. Meinhard! Mohammed! Bitte kommt zurück!