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Archiv-Artikel

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Von D.J.

Kifle Mulat, Leiter des unabhängigen Journalistenverbandes in Äthiopien (EFPJA), dürfte mit dem Staatsbesuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder unzufrieden sein. Während Schröder am Wochenende in Äthiopien ankam, setzte das Justizministerium des Landes bei einem Treffen mit regierungstreuen Journalisten einen neuen, regierungstreuen Vorstand der EFPJA ein, um den offiziell verbotenen Verband zu neuem, regierungstreuen Leben zu erwecken. Kifle Mulat, in Ostberlin ausgebildet und EFPJA-Präsident seit seiner Gründung 1993, sprach von einem „undemokratischen Akt ohne rechtliche Grundlage“. Die EFPJA war im November 2003 wegen Vorwürfen finanzieller Unregelmäßigkeiten verboten worden; weil Kifle Mulat trotzdem mit äthiopischen und ausländischen Medien Kontakt hält, warf die Regierung ihm am Samstag auch noch illegale Betätigung vor. Von kritischen Äußerungen des Kanzlers in Äthiopien zur Lage der Pressefreiheit ist nichts bekannt. D.J.