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Archiv-Artikel

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Fran Sevilla, Reporter des staatlichen, spanischen Rundfunks (RNE), wurde gestern kurz nach 11 Uhr in Nadschaf im Süd-Irak entführt. Er befand sich gerade auf dem Rückweg von Diwanija nach Bagdad, wo er in einer Live-Schaltung vom Abzug der letzten spanischen Truppen aus dem Irak berichtet hatte. Von Nadschaf aus wollte er über das Freitagsgebet unter Leitung des radikalen Schiitenführers Muktada al-Sadr informieren. Von dessen Anhängern wird er nun vermutlich in der Moschee festgehalten. Sevilla ist der bekannteste internationale Radioreporter Spaniens. Der 44-Jährige reist seit 14 Jahren für RNE in die Krisengebiete dieser Welt. In den Irak ging Sevilla bereits vor der US-Intervention. Von dort berichtete er über das Leben unter den Bomben der Alliierten und von der Einnahme der irakischen Hauptstadt. Ebenfalls am Freitag wurde der Fahrer eines Kameramanns des arabischen Fernsehsenders al-Dschasira erschossen, als das Team von Kämpfen zwischen US-Truppen und Milizionären von al-Sadr in der südirakischen Stadt Kerbela berichtete. REINER WANDLER