piwik no script img

medienticker

Journalistinnen benennen Nachteile durch Corona

Die Pandemie trifft Journalistinnen härter als ihre männlichen Kollegen. Das ergibt eine Umfrage der Internationalen Jour­nalisten-Föderation (IFJ), die diese am Donnerstag vorgestellt hat. Die Befragung von 558 Journalist*innen in 52 Staaten habe ­ergeben, dass die Krise negative Aus­wirkungen auf die Gehälter von Frauen, auf deren ­Arbeitsaufgaben, Karriere und Privatleben hat. „Medienorganisationen und Gewerkschaften müssen viel mehr unter­nehmen, um die Ungleichheit der Geschlechter aufzulösen“, sagte Maria Angeles Samperio, Vorsitzende der IFJ für Genderfragen. Unter anderem müsse es klare Richtlinien zum Homeoffice und Unterstützung für ­Mütter geben. (ap)

Orbán-kritischer Chefredakteur entlassen

Der Chefredakteur von Ungarns größter unabhängiger Nachrichtenwebsite Index.hu ist am Mittwoch entlassen worden. Szabolcs Dull habe interne Dokumente an andere Medien weitergegeben, steht dazu in einem Brief des Stiftungspräsidenten, der hinter dem Verlag steht. Dull gilt als Kritiker des rechtspopulistischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Im Juni hatte Dull gegen eine geplante Umstrukturierung im Verlag protestiert und vor einem Ende der Unabhängigkeit der Redaktion gewarnt. Seit März gehören dem Orbán-Unterstützer Miklós Vaszily 50 Prozent der Werbeagentur von Index.hu. Etwa hundert Index-Journalisten protestierten. Ihr Chefredakteur sei gefeuert worden, weil er klargemacht habe, „dass er nicht vor Erpressung einknickt“, schrieben sie in einem offenen Brief. Der Journalist Dániel Szalay sagt, viele wollten den Verlag aus Protest verlassen. (afp)

Journalist in Simbabwe unter Druck

In Simbabwe sind ein prominenter Journalist und ein Aktivist im Zuge eines Korruptionsskandals um Coronamedizinbedarf angeklagt worden. Journalist Hopewell Chin’ono und Aktivist Jacob Ngarivhume wird Anstachelung zu öffentlicher Gewalt vorgeworfen. Beide sind als Kritiker von Präsident Emmerson Mnangagwa bekannt. Am 31. Juli sollen regierungskritische Demonstrationen in dem Land stattfinden. Es gebe eindeutig keine Beweise für die Vorwürfe, also werde man einen Freispruch erzielen, sagte Doug Coltart, ein Anwalt der Angeklagten. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen