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Das Deutsche Staatsfernsehen gedeiht immer noch prächtig: Obwohl die Praxis, sich „Erklärfilmchen“ zu Themen wie Arbeitslosigkeit und Rente gleich von den zuständigen staatlichen Stellen finanzieren zu lassen, nach den entsprechenden Enthüllungen 2004 abgestellt werden sollte, haben öffentlich-rechtliche Sender weiter von Bundeseinrichtungen Zuschüsse für Magazinbeiträge erhalten. Das NDR-Medienmagazin „Zapp“ berichtete am Mittwochabend im NDR-Fernsehen, die Bundesagentur für Arbeit (BA) und die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hätten unter anderem Magazinbeiträge für Sendungen wie „Volle Kanne“ (ZDF), „Jojo – das Jobjournal“ (MDR) und „Arbeitsmarkt aktuell“ (RBB) mitfinanziert. „Zapp“ stützt sich dabei unter anderem auf Recherchen des Journalisten Thomas Leif für sein Buch „Beraten und verkauft“. Das ZDF und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hätten inzwischen die Zusammenarbeit beendet, bei der 350.000 Euro an die Sender geflossen sein sollen. Der MDR kooperiere immer noch mit der BA. Auch beim RBB und beim Hessischen Rundfunk liefen noch Beiträge der DRV. (taz)
Silke Pollmeier (36), Autorin der Produktionsfirma Tresor-TV, ist die große Gewinnerin des ARD-Medienpreises Civis, der am Mittwoch in Berlin verliehen wurde. Ihre Dokumentation „30 Tage Moslem“ aus der RTL II-Reihe „Das Experiment“ wurde sowohl mit dem Europäischen als auch mit dem Deutschen Fernsehpreis Civis in der Kategorie „Unterhaltung“ ausgezeichnet – gleich zwei Preise für dieselbe Produktion eines Privatsenders. WDR-Intendant Fritz Pleitgen nannte diese bemerkenswerte Entscheidung „ein Musterbeispiel gelebter Toleranz“. (taz)
Georg Kofler (49), Fußballrechtezocker und Chef des Bezahlfernsehens Premiere, bekommt den Verlust der Bundesliga-Rechte zu spüren. Im ersten Quartal 2006 hat der Sender 18,3 Millionen Euro Verlust gemacht. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug das Minus nur 3,4 Millionen Euro. Außerdem hat Premiere in den ersten drei Monaten 2006 rund 44.500 Abonnenten verloren – 2005 kamen von Januar bis März noch über 50.000 dazu. Aktuell hat Premiere rund 3,5 Millionen Kunden. (epd/taz)