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marcel reich-ranicki: ein guter bücherherbst

Liebe Freunde, wie jedes Jahr sehen wir mit Schrecken dem Bücherherbst entgegen. Wieder einmal gibt es keinen Roman, kein Werk von großer Tragkraft. Dachten wir alle bislang und es stimmte uns stets traurig. Doch, liebe Freunde, in diesem Jahr ist alles ganz anders. Glauben sie mir, niemand freut sich mehr darüber als ich: Es ist ein fruchtbarer, ja erregender Herbst. Endlich erscheinen sie, die großen Werke der Weltliteratur, und kein anderer als ich hat sie entdeckt. In den Verlagsprogrammen versteckt verbergen sich Perlen der Roman- und Sachliteratur, die ihnen die Wahrheit in dieser Woche vorstellen wird – mit Auszügen aus den Werken dieser hochbegabten Schriftsteller: Leo Tolstois neuer Klassiker „Krieg und Krieg“, Maos hocherotische „Rede an die Kriegsvölker“, Peter Scholl-Latours apokalyptisches Meisterwerk „Ich krieg die Krise“, Ernst Jüngers großartige Novelle „In Kriegsgewittern“ und Heiner Müllers kraftvolles Drama „Ich. Krieg. Plaque“. Liebe Freunde, danken sie mir, dem Herbst und der Wahrheit dafür, Ihr Marcel Reich-Ranicki.

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