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mal was anderes: weihnachten im atombunker

Colin Woods, ein britischer Bankkaufmann, zieht sich über die Festtage in einen weihnachtssicheren Atombunker zurück. Wie der Independent gestern berichtete, hat Woods eine solch starke Abneigung gegen überkochten, fetten Truthahn, unerwünschte hässliche Socken und nervige angetüterte Verwandte, dass er diesmal völlig davon verschont bleiben will. 30 Meter tief unter der Erde wird er nun am ersten Weihnachtstag billiges Dosenfleisch aus Beständen des Kalten Krieges verzehren. Für seinen zweiwöchigen Aufenthalt zahlt er schlappe 300 Pfund (948 Mark /485 Euro). Der Besitzer des Bunkers in Kelvedon Hatch in Südengland, Michael Parrish, wundert sich selbst darüber, dass er für die Festtage einen Mieter gefunden hat. „Es ist wie ein Gefängnis, aber ohne die obligatorische Stunde Ausgang“, sagte er. Ist das nicht trotzdem eine frohe Botschaft? Ein ehemaliger Atomkriegsbunker dient britischen Bankkaufmännern als letzter Rückzugsort vor dem Weihnachtsfamilienkrieg: Schwerter zu Pflugscharen und Bunker zu Meditationshöhlen!

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