: lokalkoloratur
Wenigstens einer hält Hamburg noch die Treue. In diesen harten Zeiten, wo irgendein pieseliges Messekaff als olympiareifer angesehen wird als unsere tolerante Weltstadt, müssen wir uns an kleinen Dingen erfreuen. Zum Beispiel an der Zuneigung von Beatles-Opi Paul McCartney. Er freue sich bei seiner Deutschland-Tournee besonders auf Hamburg, vertraute er der Deutschen Presse-Agentur an. Was uns die Möglichkeit gibt, die alte Leier vom Starclub, den Pilzköpfen und St. Pauli wieder herunterzubeten. Er habe „einigen Spaß an der Alster gehabt“, dachte McCartney an frühere Zeiten und profitiert dabei sicher davon, dass bei alternden Menschen die Erinnerung an ganz früher ja oft besser funktioniert als an erst kürzlich zurückliegende Dinge. Am 21. Mai ist die AOL-Arena die letzte Station von McCartneys Deutschland-Tour, und der 60-Jährige kann sich gut vorstellen, dass er dann auch der Reeperbahn einen Besuch abstatten wird. Dort wird er wehmütig feststellen, dass ja hier noch alles genau so ist wie damals, als er noch nicht Sir Paul war: Der McDonalds um die Ecke, wo er mit John Lennon und den anderen nach dem Gig so gerne abhing. Das „Herzblut“, seine alte Stammkneipe. Das AOL-Hochhaus, wo er seinen ersten Plattenvertrag unterschrieb. Ach, die gute, alte Zeit. AHA