lokalkoloratur :
Er schätze den Blick über Grenzen, ließ der CDU-Abgeordnete Hans Lafrenz gestern mitteilen, „und die Eindrücke, die man dabei gewinnt“. Da war er just zurück von einer solchen Grenzüberschreitung: Der Biennale in Venedig hatte er eine Visite abgestattet, und das „in fachkundiger Begleitung“ der Kunsthistorikerin Kira van Lil. Doch welche Eindrücke, um nicht zu sagen: Einsichten hat das Kulturausschussmitglied denn nun gewinnen können über „die Tochter der Freiheit“, so Schiller über die Kunst? Hanseatisch nüchterne: die Empfehlung etwa, Industriebauten zu Ausstellungshallen umzufunktionieren; und dass der Tamm‘sche Schifffahrtstempel oder auch die Philharmoniepläne den richtigen Weg wiesen. Ach, den „Geist des Umbruchs und der Infragestellung gesellschaftlicher Denkgebäude und Gewissheiten“, den Lafrenz verspürt haben will – man hätte ihn sich doch irgendwie anders gewünscht. aldi