lokalkoloratur :
Dass es sich bei ihm um der Republik prominestesten Leinwand- und Bildschirm-Bösewicht handele, diesen nur vielleicht lästigen Ruf dürfte Claude-Oliver Rudolph so bald nicht mehr loswerden. Falsch läge dabei, wer solche Superlative einzig auf des Film-Fieslings vernarbtes Gesicht zurückführte. „Wer nur wahre Kunst machen will, der muss auf Faßbinder warten“, ließ er die Zeit wissen, „und der ist leider tot.“ Also nimmt der Endvierziger – neben, sagen wir, der eines James-Bond-Bösewichts – immer wieder auch solche Rollen an, die manchem seiner Kollegen wohl gar zu trivial wären. Überhaupt scheint er ein Problem nicht zu haben, und das sind Berührungsängste: Begeistert von der Idee des taz-Panter-Preises stellt er sich heute im dafür nominierten „CaFée mit Herz“ im früheren Hafenkrankenhaus an den Herd und bekocht das dortige, größtenteils obdachlose Publikum. Wie es indes um des Wahlelsässers kulinarische Qualifikation bestellt ist, wird sich zeigen. aldi