: lokalkoloratur
Ein Filmheld: Widerstandskämpfer unter den Nazis, als Vaterlandsverräter diffamiert, Frauenschwarm, von parteiinternen Intriganten entmachtet – schon komisch, dass niemand vorher auf diesen Stoff verfallen ist. Der NDR will das Leben von Willy Brandt verfilmen, und ausgerechnet Brandts Sohn Mathias soll den Kanzlerspion Günter Guillaume spielen. Für die Rolle von Hans-Dietrich Genscher ist Dieter Pfaff vorgesehen, Barbara Rudnik wurde als Rut Brandt gecastet. Doch damit will es die ambitiöse Fernsehspiel-Abteilung in Lokstedt nicht bewenden lassen. Als nächstes Projekt hat sich der NDR, auch das sickerte gestern durch, die Filmrechte an der Biographie Helmut Kohls gesichert. Kohl soll danach von seinem Ziehsohn, dem Hamburger Schauspieler Volker Rühe, verkörpert werden. Der Harburger, ein anerkannter Vertreter des amerikanischen Method Acting-Systems („Mein großes Vorbild ist Spürpanzer de Niro II“), hat bereits damit begonnen, sich für die Rolle 40 Kilogramm anzufuttern. In weiteren Rollen tauchen Lothar Matthäus als Lothar de Maizière, Dustin Hoffman als Kai Dieckmann und Veronica Ferres als Angela Merkel auf. Reinhold Messner markiert den jungen Heiner Geißler und will auch bei den Bergsteigerszenen auf ein Double verzichten, Mario Adorf ist als Beton-Walter vorgesehen. Original-Drehorte sind Liechtenstein, der Dom zu Speyer und die Strickjacke des Kanzlers. AHA
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