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lokalkoloratur

Wie eine Festung steht die Holsten-Brauerei in Altona-Nord. Davor hält Eugen Fischer seit gestern eine Ein-Mann-Kundgebung ab. Mit einer Stelltafel will er die Brauerei dafür gewinnen, nicht irgendwo Projekte zu sponsern, sondern in ihrer Nachbarschaft. Denn Fischer hat Angst, dass sein Viertel auf den Hund kommen könnte: Neulich sei ein Crack-Dealer auf dem Holstenplatz festgenommen worden, und die Teenager wüssten nicht wohin. Er selbst ist unheilbar krank und hat nur noch wenig Zeit, etwas zu tun. Seine Forderungen klingen bescheiden: Holsten möge einen alten Eisenbahnwaggon aufstellen, den sich die Jugendlichen zum Club ausbauen können. Ein Springbrunnen soll repariert werden und eine befristete Stelle für die Betreuung eines Spielhauses eingerichtet werden. Holsten-Sprecher Udo Franke findet zwar, dass es „gut ist, dass sich ein Mensch für seine Umwelt engagiert“. Warum aber ausgrechnet die Gegend um die Haubachstraße in den Genuss von Spenden kommen soll, ist ihm nicht klar: „Wenn so was Erfolg hat, werden sich viele melden“, befürchtet er. Das gehe dann zu Lasten von Holsten-Spenden ans Rote Kreuz, für die Flutopfer oder auch der Unterstützung für die Alster-Stühle oder das Ernst-Deutsch-Theater. knö

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