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Archiv-Artikel

lieber reiner m. und volker h.,

ihr seid ja nun die Spitzenagenten des BND. Ihr habt sozusagen im Alleingang den Irakkrieg entschieden, indem ihr Stadt- und Verteidigungspläne der Iraker an die Amerikaner weitergereicht und die US-Army über euer Satellitentelefon an die entscheidenden Stellen der Schlacht gelotst habt. Inzwischen seid ihr weltberühmte Persönlichkeiten, von euch schwärmen Berliner Politiker genauso, wie die New York Times über euch schreibt. Ihr habt es also geschafft. Ihr seid die Top-Spione unserer Zeit und werdet in einem Atemzug genannt mit all euren fabulösen Vorgängern: von dem Spion, der aus der Kälte kam, über unseren Mann in Havanna bis zu good old James Bond. Womit wir beim einzigen Haar in der Spionagesuppe wären: Hättet ihr euch nicht beide klangvollere Tarnnamen zulegen können? Wenn ihr da abends in Bagdad im „Hotel Palestine“ an der Bar steht und euren Martini dry – gerührt und nicht geschüttelt – schlürft und euch der obligatorischen Mieze vorstellt: „M., Reiner M.“ oder „H., Volker H.“. Das klingt doch einfach Scheiße und verdirbt uns den ganzen Spaß an der Agentenposse.