: letzte Fragen
Wieso findet sich auf Tastaturen eigentlich kein Cent-Symbol? (30. 8.)
Weil das zu billig wäre.Annette Sappok-Stang, Inning
Mit solch kleinlichen Dingen befasst sich die PC-Branche nicht. Außerdem wird das Symbol nicht weltweit verstanden. Vielleicht wäre ein Erdnusssymbol verständlicher: Peanuts gibt’s überall. Andrea Ewald, Roth
Weil Frau sich für einen Cent nichts kaufen kann!Marie Liebsong, Weißenburg
Weil ein Symbol für eine Einheit genügt, um auch dezimale Untereinheiten wiederzugeben (1 Cent = 1/100 Euro).
Würde man solche überflüssigen Symbole auf die Tastatur bringen, wäre die Tastatur größer als das größte Großraumbüro, und der Fragesteller müsste außer einem Anwender auch noch Langstreckenläufer sein.Lothar Picht, Sandhausen
Wer braucht denn schon Cent? Euro und Dollars regieren doch die Welt!Antje Baltaci, Baden-Baden
1988 ahnten nur die wenigsten, dass es zwei Jahre später keine Ostmark mehr gibt. Zehn Jahre später, 1998, vermutete kaum jemand, dass es 2003 keinen Westpfennig mehr gibt.
Und heuer, im Jahre 2008 glauben die meisten, dass es 2010 keinen Euro-Cent mehr gibt.
Aus diesem Blickwinkel betrachtet, würde sich die Installation einer Cent-Taste nun wirklich nicht mehr lohnen.
Erhard Jakob, Pulsnitz
Ist doch klar, alle Tasten sind besetzt. Christoph Schmid, Neustadt
Ist das gut oder schlecht? Jedenfalls haben das die Sekretärinnen von heute gar nicht mehr nötig. (Neulich durfte ich mir nämlich sogar selbst den Kaffee holen.) Thomas Winke, Hamburg
Ein weißglütig-wütender Mensch –produziert der Kohlendioxid? (30. 8.)
Ja klar! Ein fünfminütiger Wutanfall verschlechtert die persönliche CO2-Bilanz so sehr wie ein Mittelsteckenflug. Also immer locker bleiben – fürs Klima!
Bastian Kaminiarz, Hannover
Dazu müsste man wohl die Schnaubfrequenz beobachten. Dampf oder Rauchschwaden wären ein relativ eindeutiges Zeichen. Viel wahrscheinlicher aber kurbeln Wutanfälle die Fettverbrennung an.
Zumindest entstand während unseres Erasmus-Jahres in Paris die Theorie, die französischen Beamtinnen wären nur deshalb so schlank, weil sie die Kunst der „rage spontanée“ – also die Kunst „spontanen Weißglut“ beherrschen und sich über Kleinigkeiten augenblicklich in brennende Rage versetzen können. Zum Beispiel auf die Bemerkung hin: „Entschuldigung, aber Österreich ist inzwischen in der EU.“
Petra Pfisterer, Wien
Es kommt darauf an, ob er seine Körperöffnungen bei seinem Wutausbruch völlig verschlossen halten kann, wobei die hintere dabei die größte Rolle spielt.Christoph Schmid, Neustadt
Aber hallo! Jede Menge. Wer schnaubt wie ein wild gewordener Stier, atmet unwillkürlich kiloweise CO2 aus, was natürlich, wenn dieser Mensch passende „Kanäle“ für seine Abgase findet, wiederum der Pflanzenwelt zugute kommt, die uns dann zum Dank O2 schenkt.
Also ruhig mal, im wahrsten Sinne des Wortes, „Dampf ablassen“. Es kommt prompt als Sauerstoff zurück!
Anja Baltaci, Baden-Baden
Magdalena, du sollst den „Prügel- und Pullerprinz“ in Ruhe lassen! Du machst das so lange mit, bis auch du den Schirmknauf ins Gesicht bekommst!
Thomas Winke, Hamburg
Der produziert in erster Linie sehr viel Sch…e (Verzeihung) und schlechte Luft, sehr viel schlechte Luft. Aus meinen gesammelten Lebensweisheiten weiß ich zu berichten: Die Palme ist ein schöner Baum – man kommt hinauf, doch runter kaum! Erhard Jakob, Pulsnitz
Was ist das Gegenteil eines Vorzeige-Athleten? (23. 8.)
Vielleicht ein Möchtegern-Athlet? Jemand, der zwar ständig mit seinen Sportleistungen prahlt, aber eigentlich nur die hübschen Vorzeigeturnschuhe anzieht, um sie in der Trainingshalle oder in der Öffentlichkeit auszuführen.
Liselotte Müller, Berlin
Das Gegenteil eines Vorzeige-Athleten ist der gemeine Nordic Walker. Dieser wurde jahrelang mit seinesgleichen in entsprechenden Anstalten unter Verschluss gehalten. Diese Spezies zeigte in der Gefangenschaft ein ähnlich destruktives Verhalten wie der Hummer. Der Fund etlicher aufgespießter Nordic Walker rief diverse Schutzorganisationen auf den Plan, die sich für ein sofortiges Freilassen der übrigen Nordic Walker einsetzten. Allerdings, ohne dabei das Risiko für die Allgemeinheit zu berücksichtigen.
Hatten sich die Aggressionen der Internierten noch gegen ihre Artgenossen gerichtet, wurde nun in Freiheit jeder klassische Spaziergänger zum potenziellen Feind erklärt. Zur besseren Verteidigung treten die mit Teleskopstöcken bewaffneten Nordic Walker heute zumeist in kleinen Gruppen von drei bis zwölf Personen auf.
Neben einem kampfbereiten Gesichtsausdruck und der uniformierten Kleidung sticht als weiteres Merkmal der militärische, synchron ausgeführte Exerzierschritt ins Auge, welcher – unterstützt durch das harsche Aufschlagen der Teleskopstöcke – den Feind bereits im Vorfeld in die Flucht treiben soll.
Jüngste Übergriffe gewaltbereiter Nordic Walker lassen die Rufe nach neuen Schutzregelungen wieder aufleben. Die Politik ist gefordert. Es besteht dringend Handlungsbedarf, da die Population des gemeinen Nordic Walkers in erschreckendem Maße zunimmt und sich immer mehr Parks und Grünanlagen in No-go-Areas verwandeln.
Bettina Kolodziej, Bremen
Was heißt hier Gegenteil? Ist es nicht so, dass die sogenannten Vorzeige-Athleten in einem dialektischen Verhältnis stehen? Vorzeige-Athlet kann doch eigentlich nur jemand werden, der seine körperlichen Leistungen durch Anabolika aufputscht.
Dass die Vorzeige-Athleten vielleicht irgendwann mal ihre Medaillen zurückgeben müssen, weil sie enttarnt werden können – dieses Risiko muss wohl jeder eingehen, der auf ein Treppchen steigen will. Mario Siebeck, Münster
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