: letzte Fragen
Warum ist uns unser Hintern am allerwertesten? (22. 11.)
Der Allerwerteste ist mitnichten am allerwertesten, er ist nur ein sprachlich verhüllter Arsch.
Bertram Wende, Ennepetal
Weil wir immer wieder gern drauf sitzen, und außerdem geht uns – bloß gelegentlich? – die Welt daran vorbei.
Rose Remmert, Freiburg
Vielleicht weil aus seiner Mitte die Essenz allen (mehr oder weniger) Wertvollen, das wir uns einverleibt haben, noch ein letztes Mal, eindrucksvoll und feierlich arrangiert [???, die Red.!], zum Vorschein kommt, bevor es den Weg allen Irdischen nimmt?
Roland Weber, Hamfelde
Er ist halt für jedeN – alemannisch gesprochen – „Parsch pro Toto“!
Uta Eckensberger, Saarbrücken
Warum heißt die Politesse wie die Höflichkeit auf Französisch? (22. 11.)
Ist das nicht einfach nur die weibliche Form von „policier“? Also „Polizistin“? Die wirkliche Antwort aber ergibt sich aus dem unschlagbaren „Smart“-Werbespot mit Robbie Williams. Ist sie nicht der Inbegriff der Politesse mit Stil? Und zwar sowohl in ihrer uniformierten Strenge zu Beginn des Videos als auch mit ihren feuchten Augen, als sie Robbie Williams erblickt? Sie ist genau die, die Paul McCartney in „Lovely Rita“ besungen hat!
Roland Weber,Hamfelde
Früher hieß es immer: „Jede Politesse kriegt was auf die Fr…“, aber seit ich Französich kann, weiß ich, dass das nicht wirklich höflich ist. Heute würde ich so was natürlich nicht mehr sagen!
Thomas Wähner, Radolfzell
Es war ein unseliger Zufall. Der zunächst vorgesehene Ausdruck hieß Politussi. Zufällig bekam dies die Frauenbeauftragte zu sehen, die am Abend zuvor nicht nur zu viel Rotwein genossen, sondern auch noch „Bonjour Tristesse“ gesehen hatte. In ihrem immer noch heftigen Kopfschmerz verwandelte sie die edle Politussi in die (nur) französisch klingende Politesse.
Horst Kramm, Sulingen
Politesse ist eine Kombination aus Polizei und Hostesse. Höflichkeit ist dabei leider sehr selten im Spiel; also nix mit „nomen est omen“.
Gerd Neurath, Saarbrücken
Weil sie auch so ist, wie sie heißt – und das trotz übelster Schmähungen, Beschimpfungen und Beleidigungen, die so eine Überwacherin des ruhenden Verkehrs tagtäglich alles über sich ergehen lassen muss.
Uwe Tünnermann, Lemgo
Sind behelmte Radler vorsichtiger oder gefährlicher? (8. 11.)
Das ist ebenso wie bei den Autofahrern mit Hut. [Hhmm – und sind behütete Autofahrer nun mehr auf der Hut als andere? Die Red.] Veit Bayer, Weimar
Meiner Meinung nach sind Radler mit Helm gefährlicher, weil risikobereiter, als RadfahrerInnen ohne Helm (besonders in der Autofahrerstadt Stuttgart). Allerdings sind Autofahrer hier in der „Autostadt des Südens“ auch relativ vorsichtig, was Kratzspuren am „heilix Blechle“ angeht; das heißt: Sie fahren öfter mal defensiv, wenn ein aggressiv anmutender Pedalritter mit Helm ihrem Fahrzeug nahe kommt – und das ist an sich auch gut so, gell!?
Norbert X., Gärtringen
Sowohl als auch. Für die Radler selbst steigt durch einen Helm das subjektive Sicherheitsgefühl. Dadurch werden sie leichter zu Rasern, Bei-Rot-über-die-Ampel-Fahrern oder Auf-dem-Gehweg-oder-durch-die-Fußgängerzone-Fahrern. Gefährlicher sind sie somit für die gesamte restliche Umwelt. Außerdem sind behelmte Radfahrer absolute Radlerfundamentalisten, die alle Nichtradler verachten. Anschläge durch provozierte Unfälle, Überzeugungsattacken oder schlichte Nichtbeachtung sind noch harmlose Gefahren, die behelmte Radler für andere Straßenverkehrsteilnehmer darstellen. Gefährlich ist also nicht der Helm an sich, sondern die Wirkung des Helmes auf Hirn und Psyche. Antonia Fleischmann, Heilbronn
Mein Senf dazu: Weil nur schlechte RadfahrerInnen (Kinder, die noch lernen, oder erwachsene SonntagsfahrerInnen, die es sowieso nie lernen werden) einen Helm benötigen, fahren echte RadfahrerInnen ohne Helm meistens umsichtiger und besser Rad. Leuten, die sich solche Blumenkübel auf den Kopf schwätzen lassen, ist auch im Straßenverkehr alles zuzutrauen.
Georg Litty, Unterjesingen
Die wenigen Radfahrer, die sich einen Helm überstülpen, lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Erstens: die Gruppe der ungeübten, defensiven Wochenendradler, die durch Grünanlagen zuckeln; zweitens: die „Risikoradler“, die sich und ihrer Umwelt sagen wollen: „Radfahren ist gefährlich!“ Schließlich sind sie selbst der schlagende Beweis dafür! Beide Gruppen sind m. E. falsch beraten. Radler der ersten Gruppe wollen und werden nie Spaß am Radfahren haben, die zweite Gruppe glaubt, dass ihnen ein Helm im Fall des Falles hilft. Damit wiegen sie sich in einer falschen Sicherheit, die sie zu ihrem riskanten Verhalten erst verleitet. Stefan Lieb
Zwei Leserzuschriften (Buzek & Sluka) kann man so nicht stehen lassen: Versicherungsmathematik mangelhaft, fristlos entlassen! Wenn behelmte Fahrradfahrer häufiger in Unfälle verwickelt sind, heißt das nicht notwendig (wie Sluka meint), dass sie unvorsichtiger fahren oder dass der Helm Unfälle erzeugt (wie????). Auch nicht, dass sie „wegen“ des Helms aggressiver fahren, wie Buzek meint. Sondern kann schlicht und ergreifend bedeuten, dass diese Leute mehr fahren. Unbehelmte Schönwettersonntagsfahrer tragen aus Peinlichkeitsgründen keinen Helm und verunfallen entsprechend der Tatsache, dass die größte Aufenthaltswahrscheinlichkeit des geputzten Fahrrads in der Garage unter der Decke oder gelegentlich auch das Autodach ist. Dazu käme, das Alltagsfahrer normalerweise auch schnell fahren (was zugegebenerweise als aggressiv angesehen werden kann), weil sie sich gerade nicht verlustieren oder weil es regnet oder weil sie zu spät aufgestanden sind … Diese Leute fahren mit Helm genauso wie ohne, der Helm ist dann also weder Ursache noch Wirkung, genauso wenig wie die bei „Bikern“, vornehmlich bei bedecktem Himmel, so beliebten dunklen Brillen (sollte man vielleicht auch mal untersuchen …)
Holger Poggel, Freudenberg
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