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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum verstopfen Kreuzungen, wenn Polizisten den Verkehr regeln? (23. 7.)

In Anwesenheit eines Polizisten fallen die kleinen Jungs in ihre Kinderträume zurück – „Das will ich auch werden!“. Der träumerische Blick verzögert die Fahrweise. Außerdem erwacht das schlechte Gewissen, und alle zeigen mit dem Fahrstil, dass sie doch ganz lieb und artig sind. Entsprechend dem schlechten Gewissen dauert das dann eben. Volker Weber, Bettenhausen

Aus zivilem Ungehorsam, weil sie ihre Ampeln wiederhaben möchten.

Lothar Picht, Sandhausen/Baden

1. Alle Verkehrsteilnehmer müssen das Gefuchtel der Polizisten konzentriert studieren und kapieren, was ziemlich schwierig ist, weil wir Ampeln gewöhnt sind.

2. Weibliche Verkehrsteilnehmer fahren bei männlichen, gut aussehenden, verkehrsregelnden Polizisten einfach langsamer und aufmerksamer.

Zu Punkt 1: Wenn sich die Polizisten irgendwie vorne rot, hinten grün und seitlich gelb kleiden, müssten sie sich nur noch in die passende Richtung stellen, damit fiele das Gefuchtel weg, und die Autofahrer könnten sich nach den gewohnten Ampelfarben richten. Das spart sicher eine Menge Zeit.

Zu Punkt 2 fällt mir nichts ein.

Stefanie Lang

Wenn Polizisten während der Regel kreuzen, verstopfen sie den Verkehr, weil das Regeln während der Kreuzung verkehrt ist und folglich der verstopfende Verkehr durch polizistisches Kreuzen nicht mehr geregelt werden kann. Hinzu kommt, dass verstopfte Polizisten in der Regel verkehrt kreuzen, was wiederum zur Folge hat, dass Verstopfungen auf Kreuzungen die Regel sind. Wollte man also verstopfte Polizisten von der Qual des regelmäßig auftretenden Verkehrs befreien, so müsste man Letzteren auf verstopften Kreuzungen durch Ersatzkräfte regeln lassen … Und das kann sich unser verschuldeter Staat zurzeit nicht leisten!

Nele Riehl, Heidelberg

Warum nur ist Latte Macchiato überall sauteuer? (23. 7.)

Können wir nicht froh sein, dass sie noch sauteuer ist ? Entspricht das doch der Tatsache, dass sie exklusiv wirkt. Denn wäre sie schon zu einer Abkürzungsform wie etwa „Latte“ verkommen, wäre sie saubillig, und das in doppelter Hinsicht. Man denke nur an Mallorca = Malle, Dominikanische Republik = DomRep etc. Wollen wir also nicht für den Erhalt der „Exclusivität“ einer Latte Macchiato kämpfen, bevor sie zur „Latte“ mutiert? Obschon ich dies missglückte Kürzel auch schon andernorts gehört habe …

Christina Pietropaoli, Stuttgart

Ist doch Latte! Heiko Gabriel

Weil zum aufgeschäumten Milchkaffee der Fremdsprachenzuschlag hinzukommt. Tewes Wischmann

Latte Macchiato ist so teuer, wie der Trinker zeigen will, dass er in ist und extravagant. Wenn das nächste Modegetränk kommt, wird LM schnell billiger.

Volker Weber, Bettenhausen

Ein Glas aufgeschäumter Milch – wenn man das Glück hat, welche zu bekommen – kostet ca. 1,50 Euro.

Wenn darin noch ein Espresso für ca. 2 Euro schichtweise eingearbeitet wird, bekommt der Inhalt eine andere Qualität. Diese fantastische Aufmischung macht das Getränk erst sauteuer. Weil es aus der Maschine kommt, müsste es eigentlich Latte Machinato heißen.

Uwe-C. Schierhorn

Darum: Latte Macchiato muss aus echter Latte hergestellt werden, und eine echte Latte kommt aus Italien. Der Espresso, der aus der Latte „Latte Macchiato“ macht, muss demzufolge auch Importware aus Italien sein. Außerdem kommen noch die Herstellungs- und Personalkosten auf die Latte. Und dann diese extra Latte-Gläser, in denen das Getränk serviert wird. Manche haben sogar welche mit einer klitzekleinen schwarzen Tatze drauf, aber nur manche … Latte Macchiato ist sauteuer, aber Milchkaffee ist noch 40 Cent sauteurer. Stefanie Lang

Wie hält man eine Gardinenpredigt? (16. 7.)

Gardinenpredigten halten Pastoren und Sozialarbeiter, indem sie vor Verständnis triefen, aber den Herren (und Damen) hinter den schwedischen Gardinen das schlechte Gewissen wach halten oder sie beim Erlernen eines Berufs unterstützen.

Eine andere bekannte Variante findet man oft im Gespräch zweier Frauen, wobei eine seufzt, ihr Mann vergilbe immer die Gardinen mit seiner Raucherei, besonders wenn diese frisch gewaschen und gestärkt und mir großer Mühe wieder aufgehängt worden seien von ihr. Die Frage, ob diese Predigt dem beteiligten Herrn schon gehalten worden sei, antwortet der Seufzer: „Ach, das hat ja gar keinen Zweck!“

Volker Weber, Bettenhausen

Warum rasieren sich Radsportler die Beine, andere Sportler aber nicht? (16. 7.)

Wer den Kinofilm „Höllentour“ gesehen hat, kennt die Antwort. Damit sich bei der allabendlichen Beinmassage die Haarwurzeln nicht entzünden.

[Hmm, klingt nicht schlecht, aber: Entzünden sich zum Beispiel Fußballerhaarwurzeln beim Massieren nicht? Sind Radlermasseure unprofessioneller? Die Red.]

Ulrich Brucklacher, Heilbronn

Radfahrer und vor allem Bahnradfahrer rasieren sich die Beine, um bei Stürzen schwere Verbrennungen zu vermeiden. Die Reibung, die bei einem Sturz entsteht, führt dazu, dass die Haare verbrennen. Dies würde zu noch größeren Schmerzen führen. Von daher ist ein rasierter Sturz „angenehmer“ als ein unrasierter. Max Seidler, Berlin

Warum gibt es bei der Tour de France keine schwarzen Sportler? (9. 7.)

Eine durchaus berechtigte Frage, wenn man bedenkt, wie viele Spitzenläufer und -läuferinnen aus Kenia, Tansania und Äthiopien bei fast allen großen Marathonereignissen und olympischen Langläufen große Erfolge feiern. Afrikanerinnen und Afrikaner müssen in ihrer Heimat mangels anderer Verkehrsmittel täglich große Wege zu Fuß zurücklegen. Das können günstige Voraussetzungen für ein Langstreckentraining sein. Zum Radfahren allerdings sind afrikanische Sandpisten mit ihren Schlaglöchern denkbar ungeeignet.

Hartmut Neubauer, Köln

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