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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum und seit wann werden Stoßstangen lackiert? (31. 12.)

Seit Erreichen der Stoßstangenstabilitätsoptimierung raten Unternehmensberater zur Gewinnerwartungsmaximierung durch Kratzfestigkeitsminimierung.

Reinhard Brünner, Reichertshofen

Aus demselben zeitlosen Grund, weshalb man Grabinschriften vergoldet, Reichstage verpackt oder Gugelhupfe glasiert. pmatk

Seit wann, weiß ich nicht, aber der Grund ist klar: Damit zwanghafte KorinthenkackerInnen den Frevlern, die ihr heiligs Blechle angetastet haben, auch noch die Kosten für die Lackierung reinwürgen können.

Peter Maas, Aachen

Seit sie keine Stöße mehr aushalten können, allenfalls die faszinierten Blicke potenzieller Käufer bzw. La(c)kaien der Autohersteller.

Gerd Neurath, Saarbrücken

Zu Anfang waren es tatsächlich Stoßstangen, also Rundprofile aus Stahl, später verchromte Halbrundprofile. Die hielten was aus. Das leistet sich heute kein Hersteller mehr. Der moderne Stoßfänger ist aus Kunststoff und splittert bei der leisesten Berührung. Lackiert werden sie, damit es beim Kauf keiner merkt.

Gerhard Rudolf, Bad Homburg

Laut Auskunft meiner Gattin, die in einem Betrieb arbeitet, der Stoßfänger herstellt und lackiert, liegt diesem Phänomen (natürlich) ein ästhetischer Grund zugrunde: Vor etwa 20 Jahren hatte man noch keinen UV-stabilen Kunststoff zur Herstellung der Stoßstangen, sodass sich nach einiger Zeit hässliche Graustreifen auf den unlackierten Stoßfängern zeigten. Und darum begann man damit, Stoßfänger für höherwertige Fahrzeuge zu lackieren, damit die Ästhetik nicht weiter beeinträchtigt sei. Rainer Sommer, Berlin

1. Weil mehr Autosprühlackdosen verkauft werden soll(t)en.

2. Seit mehr Autosprühlackdosen verkauft werden. Stefanie Lang

Was ist der Unterschied zwischen Keksen und Plätzchen? (17. 12.)

In meiner Kindheit (Krieg und Nachkriegszeit) waren Kekse das etwas einfachere Gebäck, das man essen musste, während man das feinere „Buttergebäck“, „Spritzgebackene“, „Springerle“ zugeteilt bekam. Dafür gab es keinen Sammelbegriff. Plätzchen gab es nur bei den Nachbarn; die waren aus Hannover! Hans Maaß, Karlsruhe

Der Unterschied liegt im Klang, Kekse klingen beim Anbiss deutlich heller, aber auch lauter und aggressiver als die zurückhaltenden Plätzchen. Bei Überalterung verkehrt sich das Verhältnis interessanterweise, Kekse werden weich, Plätzchen hart. Ernst aus Berlin

Kekse sind meistens rechteckig, manchmal auch rund mit Schokofüllung. Plätzchen können alle möglichen Formen haben: Sterne, Herzen, Schweinchen … Kekse werden von Bahlsen und anderen Lebensmittel-Großindustriellen gebacken. Plätzchen schmecken immer noch am besten, wenn sie selbstgebacken sind, nach über Generationen überlieferten Rezepten. Kekse sind trocken und krümeln, sind also oft alt und trocken gewordene Plätzchen. Damit sie keine Kekse werden, werden Plätzchen bis Weihnachten in bunten Blechdosen aufbewahrt.

Wenn mich jemand nervt, kann ich sagen: „Du gehst mir auf den Keks!“ Aber „Du gehst mir auf die Plätzchen!“ würde sich wirklich zum Krümeln komisch anhören. Patrick Brauns

Eine potenzielle Diskriminierung liegt in der Semantik begründet. Kein Mensch sagt „jemandem aufs Plätzchen gehen“. Schon eher „auf die Nüsse“. Aber die sind gegebenenfalls in beiden drin … textrevision

Wie hisst man eine Alkoholfahne? (17. 12.)

Indem man eine gute Grundlage dafür schafft, und das geht so: Um den eigentlichen Beweggrund geschickt zu tarnen, beginnt man mit einem Liter Mineralwasser, welches einen guten Kohlensäuregehalt haben sollte. Danach geht es mit einem Prosecco-Aperitivo (kann auch gerne Asti Spumanti sein) weiter. Anschließend beherzigt man den Spruch „Bier auf Wein, das lass sein“, trinkt also erst das Bier und anschließend den Wein (Menge nach Belieben). Zu diesem Zeitpunkt ist manchem dann schon so übel, dass ein Schlückchen Obstbrand, Tequila, Fernet Branca, Tullamore Dew etc. den Magen aufräumen hilft. Ein zusätzlicher Effekt ist dann der feine Schnapshauch, der den Mitfeiernden bei einem oder mehreren gelassenen Riesenrülpsern (dem eigentlichen Hissen der Fahne) um die Nase weht. Fertig ist die Angelegenheit. Susanne Smidt, Tübingen

Die wird nicht gehisst, sondern gehickst. Tewes Wischmann, Heidelberg

Den Verkehrskontrolleur kräftig anpusten! Dafür verlierst du deinen Lappen, punktest aber in Flensburg.

Stefanie Lang

Indem man erst einmal kräftig säuft. Danach wird man innerlich leichter, äußerlich deutlich beweglicher und wedelt wie eine Fahne. Gehisst wird sie an der Kneipentheke unter Mitwirkung der Saufkumpane und des Wirtes. Am nächsten Tag wird man wieder schwerer und rollt sie um den Kater.

Uwe-C. Schierhorn

Die drei Grundregeln heißen: Trinken, Trinken und nochmals Trinken.

Margot Brünner, Reichertshofen

Unter 1,0 Promille geht sowieso nichts.

Aber dann: Ganz tief unten aus dem Magen Luft holen, langsam kommen lassen und schließlich laut vernehmbar in die möglichst kalte Luft ausrülpsen, damit die Fahne auch schön zu sehen ist.Reinhold Waber, Mertingen

Ziemlich stramm.

Hannes Classen, Hamburg

Mit steigendem Pegel! Kristian Philler

Warum nennt man beschriftete, undurchsichtige Tücher …? (10. 12.)

Also auf „Transparente“ wäre ich nie gekommen.

Ich dachte „Klopapier“! Das ist beschriftet (mit „supermegaextrasoft“, Blümchen oder kleinen Walen), und wenn es nass wird, wird es durchsichtig. Zumindest, wenn man sich die Mühe machte, das ganze Gelage wieder auseinander zu pflücken. Aber: Wer tut das schon?! Antje, Bremen

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