piwik no script img

Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum rufen Sambamusiker mitten im Lied stets „Samba“? (14. 10.)

Um jegliche Verwechslungsgefahr mit anderen Stücken, die kein Samba sind, auszuschließen und sich so vor erbarmungswürdigen Anblicken zu schützen. Das ist beispielsweise bei deutschen Laientänzern angesagt, die gnadenlos zu allem Foxtrott (schnelle Musik) oder Walzer (langsame Musik) tanzen und sich bei mittleren Geschwindigkeiten verzweifelt mit den Beinen verheddern.

Barbara Kirsch, Lüneburg

Dafür gibt es zwei mögliche Gründe.

Entweder 1.: Damit auch der/die letzte NichtbrasilianerIn weiß, dass Samba gespielt wird und er/sie endlich anfängt, auf der Stelle zu trippeln und mit dem Hintern zu wackeln.

Oder 2.: Samba ist auch der Imperativ von sambar (=Samba tanzen) und bedeutet somit „tanze Samba“, also ebenso eine Aufforderung zum Tanz für die BrasilianerInnen, wobei diese in der Regel, wie man weiß, dieser Aufforderung nicht bedürfen. Folglich ist Punkt 1 richtig.

Nimgir Bembejew, München

Weil man bei der Samba nicht „Cha-Cha-Cha“ ruft!

Helmut Kaufmann, Krummhörn

Warum sind im Schwimmbad die Griffe der Badeleitern rechts höher als links? (14. 10.)

Wenn das Geländer rechts nicht höher wäre, wär es links höher oder gleich hoch, wenn das Geländer beim Reingehen links tiefer ist, ist es beim Rausgehen rechts tiefer, außer man dreht sich beim Reingehen rum, dann ist es auch beim Reingehen rechts tiefer Aber geradeaus reingehen, ohne rumzudrehen, schafft sowieso keiner!

Meistens ist das Geländer aber beim Rausgehen rechts höher, außer man dreht sich rum, aber das schafft auch keiner! Mein Freund Hajo ist Linkshänder, der kann rechts und links nicht unterscheiden, bei ihm ist’s egal, wie er raus- und reingeht mit oder ohne Rumdrehen; der springt vom Beckenrand rein und krabbelt irgendwo wieder raus.

Außerdem kann man lechts und rinks leicht velwechsern, das weiß doch jeder, und DAFÜR haste Zeit, sagt meine Frau. Christof Schwarzer, Lauterbach

Die rechte Seite ist für die „großen Schwimmer“, die linke Seite für die „kleinen Schwimmer“ vorgesehen. Wobei, in Ausnahmefällen, die Benutzung auch durch Nichtschwimmer erfolgt!

Helmut Kaufmann, Krummhörn

Warum bittet die Bahn bei Verspätung um Verständnis statt um Entschuldigung? (28. 9.)

Weil Verspätung, wenn man es richtig und mit etwas Gelassenheit anstellt, kein Verlust von Zeit, sondern ein Gewinn an Muße ist.

Claas Keller, Friedrichshafen

Weil die Entgegennahme der Entschuldigung weitere Verspätungen nach sich ziehen würde. Egon Schneider

Moment mal. Die Bahn „dankt für Ihr Verständnis“. Somit setzt sie semantisch voraus, dass dieses bereits gegeben worden sei. Anscheinend hoffen die Bahnler, die diese Sprachregelung erfunden haben, dass die Reisenden genauso blöd sind wie die Mitarbeiter in der Kommunikationsabteilung.

Jana Heisig, München

Weil die Verspätungen im Allgemeinen unentschuldbar sind und die Bahn das natürlich weiß. Andererseits hofft sie, endlich einen Menschen zu finden, der das Wesen und die Ursachen der Verspätungen richtig verstanden hat. Dann will sie dieses Verständnis unter Umgehung teurer Studien praktisch nutzen. D. Anton

Nach meinem Sprachverständnis kann man für das Bestehen eines Missstandes nur dann um Entschuldigung bitten, wenn man diesen nicht schuldhaft verursacht hat. Um Verständnis bitten kann man für unpopuläre Maßnahmen, die im Rahmen grundsätzlicher Erwägungen billigend in Kauf genommen müssen. Zum Beispiel den Börsengang der Bahn, die Gesundheitsreform etc. Außerdem braucht sich unsere Regierung nicht zu entschuldigen, wir haben sie ja schließlich gewählt! Also braucht sie ihre mündigen Bürger nur um ihr Verständnis zu bitten. Spätestens bei der nächsten Wahl.

G. Dawihl, Koblenz

Was ist das Pendant zur „First Lady“? (29. 9.)

Ihr Dienstmädchen, das sie wie das Letzte behandelt.

Felix Welkmann, Wuppertal

„Last Hero“. Egon Schneider

Hat die „First Lady“ nicht bloß repräsentative Funktion, sondern zugleich auch noch selbst die politischen Fäden in der Hand, kann das Pendant dazu eigentlich nur so heißen, wie sich selbstironisch zu DDR-Zeiten eine Punk-Rock-Band nannte, nämlich „First Arsch“.

Uta Eckensberger, Saabrücken

Es gibt bzw. gab zwei Pendants zur „First Lady“, erstens Hannelore Kohl (verstorben) und zweitens Ingrid Biedenkopf. Aldo Lindhorst

Ist Blinken uncool, oder warum blinken so viele Autofahrer nicht, bevor sie abbiegen? (23. 9.)

Korrektur: Es sind nicht nur Autofahrer, sondern auch Autofahrerinnen, die nicht blinken.

1. Das Navigationsgerät ist nicht mit dem Blinker gekoppelt.

2. Es hat sich noch nicht überall herumgesprochen, dass die Chinesen uns das Blinken noch nicht abnehmen.

3. Die betreffenden AutofahrerInnen haben keine Hand mehr frei zum Blinken: in der einen das Mobiltelefon, in der anderen eine Zigarette oder Getränkedose.

4. Spontane Richtungsentscheidungen erlauben kein Blinken.

5. Deutsche AutofahrerInnen schauen nach vorne, hinten existiert nicht (vor allem auch keine anderen VerkehrsteilnehmerInnen).

6. Wenn die Familiengeländekiste schon so viel Sprit braucht, wird aus reinem Ökogewissen wenigstens der Strom für die Blinker gespart.

Rolf Wallenwein, Mannheim

Da ich sowieso immer rechts und links verwechsle, hat sich das Blinken für mich erledigt. Geduldet wird’s deshalb, weil es unter „typisch Frau“ fällt. Damit bin ich aus dem Schneider. unbekannt

Ich muss nicht blinken, mein Auto weiß auch so, wohin ich fahren will.

Thomas

PROCEDERE: Letzte Fragen und Antworten an: die taz, Letzte Fragen, Kochstraße 18, 10969 Berlin; E-Mails bitte nur an fragen@taz.de