: letzte Fragen
Wieso ist der Boxring rechteckig? (9. 11.)
Die drei Seile im Ring zu spannen ist aufwändig. Einfacher lässt sich dies im Quadrat realisieren. Zudem fehlt für beide Kontrahenten bei einer kreisförmigen Arena in der Pause die Ecke.
Felix Geyer, Bräunlingen/Baden
Wenn der Boxring rund wäre, hätte der aus Nase und Lippen blutende und nur noch auf einem Auge sehende Wettkampfteilnehmer weder die Möglichkeit, sich Trost, Pflaster, Motivation und einen Anschiss von dem in der Ecke kurz vor einem Herzkollaps stehenden Trainer zu holen, noch hätte er die Chance, sich für Sekunden vor den voyeuristischen Blicken des Millionenpublikums in eine Nische (Ecke) zurückzuziehen – und sei es auch in aller Öffentlichkeit. Vorschlag: Umbenennung des Boxrings in Boxquadrat.
Sabine Weichert, Erfurt
Ist er ja gar nicht. Er ist quadratisch, die praktische, gute Verwirklichung einer Quadratur des Ringes. Das hat noch den Vorteil, dass in der Pause zwischen den Runden (!) die Boxer auf Hockern in ihren Ecken sitzen und ihre müden Arme auf den Seilen ausruhen können.
Hans Pfitzinger, München
Das muss er sein, kommt der Begriff doch aus dem Englischen: ring heißt dort die Glocke und box ist dort die Kiste, die ja rechteckig ist. Im Deutschen wäre es eigentlich: Kiste mit Glocke. Und auf die hauen sich schließlich die Sportskanonen.
Jan Kunkel, München
Wieso haben Dosenmandarinen keine Haut, und wer knibbelt sie ab? (9. 11.)
Liebe Nycole, du musst jünger sein als die Schlagerschnulze „Mandolinen im Mondschein in der südlichen Nacht“. Sonst hättest du vielleicht auch die dialektische Umkehrung gelernt: Mandarinen in Dosen seien in brutalstmöglicher Schichtarbeit zu ungenießbaren Futtermitteln chemisiert worden. Aber gegen Kapitalismus tut sich heute nichts mehr – man frisst seine Scheiße.
Georg Fischer, Schefflenz
Diese Mandarinen sind eine komische Laune der Natur, die allerdings für die Mandarinen gar nicht lustig ist. Da ihnen die schützende Haut, ja die ganze Schale fehlt (womit das Problem des Abknibbelns wegfällt, das mir ehrlich gesagt einige Hygienefragen erspart, schüttel!), werden sie in Blechdosen großgezogen, sehen nie das Sonnnenlicht und verschwinden meist schnell auf kalten Platten, Fruchtcocktails oder im legendären Reissalat meiner Mutter. Unser Dank gilt den Menschen, die diesen armen Früchten ein kurzes, aber intensives Leben ermöglichen und allen, die darauf stehen, einen hautfreien Mandarinengenuss (?) ermöglichen. Leider hat die Biologie wenig Taktgefühl bewiesen und diese besondere Art mit dem Namen Mandarinus exhibitionis vulgaris (oder so) belegt, ich finde aber den Begriff Zwergnudistenorangen auch nicht besser. Carsten Kühl
Als ideale Ergänzung zur taz empfehlen wir die Sendung mit der Maus. Für Menschen ab drei ist sie die unentbehrliche Institution für solche Fragen, die in der taz eine eher nebensächliche Rolle spielen. Über die Dosenmandarinen gab es im letzten Jahr einen sehr informativen Film, der dazu führte, dass wir nunmehr keine Dosenmandarinen mehr essen. Die Haut wird nämlich mittels Säure abgeätzt, die anschließend mit einer Lauge neutralisiert wird, die wiederum mit viel Wasser abgewaschen wird. Damit die Teile anschließend nach irgendetwas schmecken, werden Zucker und Aroma zugesetzt. Der Beitrag ist unter www.die-maus.de unter dem Stichwort Sachgeschichten nachzulesen.
Lisa Quasnitschka
Procedere: Schicken Sie Ihre Letzten Fragen und Letzten Antworten bitte an: die tageszeitung, Letzte Fragen, Kochstraße 18, 10969 Berlin. Fax (0 30) 25 90 26 54. E-Mail: fragen@taz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen