leserinnenbriefe :
■ betr.: „Eine böswillige Unterstellung“, taz bremen vom 7. November 2009
Möllenstedt zur Bagis
Ich gratuliere Herrn Möllenstädt zu den getroffenen Aussagen, würde ihm aber aus Gründen der Validität eine Bewerbung um einen befristeten Arbeitsplatz als BAgIS Mitarbeiter empfehlen. Es werden immer engagierte Mitarbeiter gesucht. Eine erfolgreiche Bewerbung und der Einsatz in einer passenden BAgIS-Geschäftsstelle wäre ebenfalls unterstützend, um zum Beispiel die schlafenden ALG II-Leistungsbezieher in Blockdiek seiner arbeitgebernahen Mittelstandsklientel als Humankapital im Niedriglohnsektor zuzuführen und damit weiteren Missbrauch von staatlichen, sozialen Fürsorgeleistungen zu unterbinden. DETLEF SOMMER, Bremen
■ betr.: „Der Migrant: Ein Problem“, taz bremen vom 27. Oktober 2009 und „Die Missachtung der Vielfalt“, taz bremen vom 29. Oktober 2009
Nur Bildung hilft weiter
Zwei Veranstaltungen zum Thema „Migration in Bremen“, zwei Berichte in der taz und viel Ärger und Unzufriedenheit bei allen Migrations-Menschen, die diese Veranstaltungen besucht haben. Was machen? Das ist eine typisch russische Frage, und ich werde versuchen auf diese Frage meine typisch russischen Antworten zu geben.
Wie in irgendwelchen heruntergekommenen Zeiten ist die deutsche Schulbildung immer noch auf die Anfertigung so genannter „einfacher Arbeiter“ ausgerichtet, die man längst nicht mehr braucht. Die Menschen können sich nicht weiter entwickeln, sie werden aussortiert, unflexibel und engstirnig gemacht. Selbstverständlich kann nicht jeder ein Wissenschaftler, Schriftsteller oder Nobelpreisträger werden. Aber wenn der zukünftige Arbeiter oder Angestellte im Rahmen des Schulprogramms Shakespeare oder Dostojewskij lesen und dazu mehr Stoff in Physik und Chemie lernen könnte – würden sie davon nur besser, vor allem für jeden Beruf.
Es reicht die Moderatoren, Mediatoren, Multiplikatoren und verschiedenen Super-Nannys und Aufseher für Migranten abzurichten! Der Nutzen davon ist praktisch Null, nur leere Gespräche und umsonst verschwendete Kräfte und Geld. Nur das zehnjährige Kochen im gemeinsamen Schulkessel kann die Situation retten. NATALIA SOLOVTSOVA, Bremen