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Archiv-Artikel

leserInnenbriefe

Gigantisches Vogelmassaker

■ betr.: „Unschlagbar saubere Ökobilanz“, taz nord vom 3. 6. 2010

„Unschlagbar sauber“ ist die Ökobilanz der Windenergie nur, wenn die „unsauberen“ Fakten ausgeblendet werden, wie zum Beispiel, dass jedes installierte Megawatt Windenergie ein Megawatt Regelenergie aus thermischen Kraftwerken erfordert, Vögel und Fledermäuse getötet oder Schweinswale vertrieben werden. Die Gefälligkeitsgutachten der Gutachter-Firmen zur Grundlage der Beurteilung der berühmten Umweltfreundlichkeit, die nun auch noch mit dem „Qualitätsmerkmal unschlagbar“ versehen wird, zeugt nicht nur von einer atemberaubenden Ignoranz und Faktenresistenz, sondern auch von einer unschlagbaren Brutalität. Fakt ist, dass das Institut für Vogelforschung pro WKA und Jahr von 50 getöteten Vögeln ausgeht. Macht bei rund 21.000 WKA im Binnenland 1.050.000 tote Vögel Jahr für Jahr! Die Ergebnisse der methodisch anspruchsvolle Untersuchung Finobird der Vogelforscher über die Auswirkungen der Offshore-Anlagen auf den Vogelzug, welche 2009 veröffentlicht wurden, kommen zu dem niederschmetternden Schluss, dass jeweils zu den beiden Zugzeiten ein gigantisches Vogelmassaker stattfinden wird! Das bejubelte „Weltnaturerbe“ Wattenmeer ist von tödlichen Vogelfallen umzingelt. REINER SCHOPF, Jakobsdorf

Genug Geld für Recherchen

■ betr.: „Ein mutiges Museum“, taz nord vom 29. 5. 2010

Aus dem Haushalt des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) wird seit 2008 jährlich eine Million Euro für Provenienzrecherchen in öffentlichen Einrichtungen bereit gestellt. Das Antragsverfahren dazu führt die Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/forschung (AFP) durch. Die AFP betreut derzeit 63 Projekte in 53 öffentlichen Einrichtungen, verteilt auf 12 Bundesländer, darunter Museen, Archive, Bibliotheken und Forschungsinstitute. Das Fördervolumen liegt bei 2,5 Millionen Euro. Aus der Sicht der AFP gibt es keinen Anlass für die Annahme, dass die vom BKM bereit gestellten Fördermittel im zweiten Halbjahr 2010 nicht in Anspruch genommen werden könnten. DR. UWE HARTMANN, Leiter der Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/forschung, Berlin