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Archiv-Artikel

lehrerzentriert

Auch nach dem Pisa-Schock vor fünf Jahren hat sich die lehrerzentrierte Dramaturgie von Schule kaum verändert. Pisa-Forscher haben im Unterricht beobachtet: Schüler kommen wenig zu Wort. Die Lehrer sprechen doppelt so lange wie alle Schüler zusammen. „Gerade in weiterführenden Schulen herrscht eine Monokultur“, sagt dazu der Dortmunder Pisa-Forscher Wilfried Bos. „Da stellt der Lehrer eine Frage und sagt dann zehn Mal Nein, bis er die Antwort erhält, die er schon immer im Kopf hatte.“ In erfolgreichen Pisa-Ländern dürften Schüler längst eigene Lösungswege erarbeiten. Bei den Überprüfungen ist es eher strenger geworden nach Pisa. In den Bundesländern breiten sich zentrale Abschlussprüfungen aus – obwohl „es keine Studie gibt, die zeigt, dass das etwas für Unterricht oder Kompetenzzuwachs bringt“, moniert der Essener Bildungsforscher Klaus Klemm.