: kosovo
Hetzjagd auf Serben
UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat die anhaltenden Gewalt gegen Serben im Kosovo heftig kritisiert. In einem am Donnerstagabend veröffentlichten Bericht an den UN-Sicherheitsrat bezeichnete Annan die Gewalt gegen Serben und andere Minderheiten als „orchestrierte Kampagne von albanischen Extremisten“. Die Internationale Gemeinschaft habe nicht entschlossen genug eingegriffen, um die Provinz vor Gewalt- und Racheakten zu schützen. Zwar habe sich, so Annan, die Situation im Kosovo im Jahr nach dem Einmarsch der Nato-geführten Friedenstruppen entscheidend verbessert. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Rückkehr von rund 800.000 Flüchtlingen und Wiederaufbaubemühungen, die erste Erfolge zeitigten. Die jüngste Gewaltwelle, so Annan, sei jedoch dazu angetan, das Vertrauen der Serben in ihre Zukunft im Kosovo zu untergraben.
Laut einem gestern in Priština und Genf veröffentlichten fünften gemeinsamen Sicherheitsbericht des UN-Flüchtlingshilfswerks und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wurden zwischen Anfang Februar und Ende Mai 26 Serben ermordet. 105-mal wurden Brandstiftungen und 49-mal schwere Überfälle auf die ethnische Minderheit verübt.
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