: konferenz
Gats und Frauen
Was passiert, wenn die elementare Daseinsfürsorge zur Ware wird, die auf dem freien Markt gehandelt wird? Das war Thema des dreitägigen Kongresses „Dienste ohne Grenzen? Gats und die Konsequenzen für Frauen“, zu dem das Frauennetz Attac am Wochenende geladen hatte. Es war der weltweit erste Kongress, der sich vor allem mit der weiblichen Perspektive der Folgen eines weltweiten Handels mit öffentlichen Dienstleistungen beschäftigte, wie ihn das umstrittene General Agreement on Trades and Services (Gats) vorsieht. 300 Frauen aus aller Welt nahmen teil. Aus gutem Grund: Über 80 Prozent der weltweiten Dienstleistungen werden von Frauen erbracht, die Privatisierung öffentlicher Fürsorgeleistungen trifft vor allem sie. Expertinnen sprechen von einer „Hausfrauisierung“: Frauen verlieren ihre Dienstleistungsjobs, weil diese nicht mehr öffentlich bezahlt werden. Die Arbeiten aber fallen weiter an und werden wiederum von Frauen – unbezahlt und zu Hause – erledigt. SEIFF