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koizumis programm

Keine Rosskur

Als Junichiro Koizumi sein Wirtschaftsprogramm vor zwei Wochen zum ersten Mal vorstellte, fanden viele Ökonomen in Tokio, dass Koizumi eine Rosskur für Japan vorsehe, die den Patienten eher tötet als heilt. Inzwischen hat er moderatere Töne angeschlagen. Der Kurswechsel wird vom Markt begrüßt. Unter Koizumi werde das ausufernde staatliche Subventionsprogramm wahrscheinlich gestoppt und die Finanzmarktreform beschleunigt, sagt Richard Jerram, Chefökonom von ING Barings in Tokio.

Auf die Binnenindustrien wird ein weiterer Schub der Umstrukturierung zukommen. Er könnte vorübergehend die Arbeitslosenzahl auf nahezu sechs Prozent schnellen lassen. „Es geht nicht mehr ohne Schmerzen, darum ist es besser heute als morgen damit zu beginnen“, erklärte Koizumi im Wahlkampf. Mit seinem Programm steht er der oppositionellen Demokratischen Partei sehr nahe und könnte nach der Wahl zum Premier von diesem Lager in wirtschaftspolitischen Vorstößen gestützt werden.

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