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köln: endlich hölle lokalisiert

Seit Ende November sind ihre exakten Koordinaten endlich bekannt: Die Hölle befindet sich in Köln. Pikanter Weise kommt der biblische Ort göttlicher Verdammnis unmittelbar mit Kardinal Meißners Lieblingskirche in Berührung. Das Inferno beginnt nämlich am Südportal des Kölner Doms und zieht sich zwischen „Römisch-Germanischen-Museum“ und Dom-Hotel in Richtung „Alter Markt“, um dort in eine Vorhölle überzugehen. Mit einem Durchmesser von etwa 200 Metern ist die Zentralhölle deutlich kleiner als bisher angenommen. Zwischen Glutöfen und Grillstationen drängeln sich die verlorenen Seelen. Tonnenweise müssen sie Rindswürste, Haxen und andere afrikanische Speisen schlucken; literweise pumpen sie Glühwein in ihre Mägen, um auch innerlich zu brennen – der Satan nennt die daraus entstehende Qual „Sodbrand“. Das Geschrei und Gestöhn der gefolterten Gesellinnen und Gesellen ist so bitter und bös, dass die Idiome der Idioten nicht zu unterscheiden sind. Fremder, wenn du diesen Ort betrittst, lass heftig einen fahren.

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