kellers randspur: Samstag
Erdkunde
„Als die Erde aufbrach“
Tapfer vom amerikanischen Fernsehen, 1974, als in den Kinos die mit neuesten technischen Mitteln angefertigten Katastrophenfilme kursierten, eine bescheidene Produktion entgegenzusetzen. Aus heutiger Warte hat es eigenen Charme, wie zwei aufmerksame Piloten eine Methode zur Vorhersage von Erdbeben entdecken, mit ihren einschlägigen Warnungen aber auf taube Ohren stoßen. Auch in diesem Fall muss es erst einmal mit alttestamentarischer Wucht krachen, ehe die Verantwortlichen zur Vernunft kommen. Und unter Berücksichtigung des bescheidenen Budgets klappt das mit dem Krachen sogar erstaunlich gut.
(14 Uhr, Kabel 1)
Revision
„Anwältinnen küsst man nicht“
In „Geliebter Feind“ und „Ronin“ führte Natascha McElhone versiert die Waffen, beherrscht aber sehr wohl auch den komödiantischen Auftritt. Als Londoner Anwältin, die anders als manche US-Kolleginnen recht genau vor Augen hat, was sie erreichen möchte, gerät sie an den Fall ihres Lebens. Und nebenbei an einen Schlawiner von gegnerischem Anwalt, der ihre bevorstehende Heirat noch ernsthaft in Gefahr bringen könnte … (15.40 Uhr, RTL 2)
Fachchinesisch
„Die Pantherkatze“
1999 gab der Kantonese Donnie Yen ein Gastspiel in Deutschland als Koregisseur und Stuntchoreograf der RTL-Serie „Der Puma“. Inzwischen hat er sich nach Hollywood verfügt und ist in dem eben in den Kinos angelaufenen Vampirjägerlatein „Blade II“ zu sehen, arbeitet aber außer als Darsteller auch als Produzent, Komponist und Cutter. Erlernt hat er sein Handwerk bei Yuen Woo Ping, dem Meister des historischen Martial-Arts-Film. Er ließ sich von Yen sekundieren, als er 1994 mit der später auch bei „Tiger & Dragon“ sichtbaren Eleganz die Auseinandersetzung der zierlichen, aber ungemein wehrhaften Michelle Yeoh mit männlichen Vorurteilen und einer kompletten Räuberbande in Szene setzte.
(1.35 Uhr, Pro7)
Jugendkriminalität
„Die tödlichen Spiele der Yuppies“
Diese jungen Schnösel hatten offenbar keine Gelegenheit, von Robin Williams an die Literatur herangeführt und in den Club der toten Dichter aufgenommen zu werden. Stattdessen hängen sie in Beverly Hills herum und vergeuden das Geld ihrer milliardenschweren Eltern. Als ihnen das zu langweilig wird, treiben sie einigen Unfug an der Börse und geraten nebenbei ans organisierte Verbrechen. Ihrem Anführer gelingt es, die anderen kleinen Kanaillen auf sich einzuschwören. Auch ein Mord bereitet ihnen zunächst keine Gewissensbisse. Doch das ändert sich … Der Clou an der Geschichte: Sie basiert, im Gegensatz zum „Club der toten Dichter“, auf realen Ereignissen. (2.10 Uhr, Kabel 1)
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