: kachelwettbewerb: das böse ist unter uns und hat sich verstärkung gesucht
Weiter geht es im Spätsommerreigen der Scheußlichkeiten. Die Kachel beweist diesmal auf besonders perfide Weise, dass sie die Geißel der Menschheit ist. Sie hat sich Verstärkung gesucht, wie uns Leser Georg Leumer aus München in einem erschütternden Brief mitteilt. Wie kann ich mich noch steigern bei der täglichen Folter fliesengeplagter Menschen? Dachte sich die gemeine Kachel und erschuf das Duo des Grauens: „ekelerregende Fliesen in Kombination mit entsetzlichen Fototapeten“, schreit es aus dem Brief von Herrn Leumer. Nicht genug, dass die Flurfliesen in einem furchterregenden Inkontinenzbraun gehalten sind. Eine sonnige Berglandschaft als Hohn und Spott jeden Auges musste hinzukommen. Widerwärtig! „Schon seit über zweieinhalb Jahren muss ich beim Verlassen und Betreten meiner Wohnung täglich an diesem Schrecken des Treppenhauses vorbei. Aber nicht nur ich, auch unmündige Kinder, hilflose Greise, erschöpfte Werktätige und schwangere Frauen haben nur die Wahl zwischen Wegzug und endlosem Augenterror. Wir können nicht mehr! Was gedenkt die Wahrheit zu tun?“ Eine gute Frage. Kann denn nicht der Bundeskanzler mal etwas Sinnvolles tun und hier eingreifen? Die Kachel zur Chefsache erklären? Bleibt nur die Frage, ob die Bilder des Grauens zum Schluss den Preis gewinnen. Eins allerdings ist gewiss: Das Böse ist unter uns.
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