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Das Rennen um die Präsidentschaft
Der nächste Präsident Mexikos könnte erstmals nicht den Reihen der dienstältesten Revolutions- und Regierungspartei der Welt entstammen: Vicente Fox liegt vor den Wahlen am 2. Juli nahezu gleichauf mit dem Kandidaten der Revolutionär-Institutionellen Partei (PRI), Francisco Labastida. Schon in den letzten Jahren war das PRI-Monopol ins Wanken geraten. Die wichtigsten Städte werden von der Opposition regiert, im Kongress ist die PRI in der Minderheit.
Dritter Kandidat ist der 66-jährige linke Oppositionsführer Cuauhtémoc Cárdenas. Der PRI-Aussteiger war 1988 dank eines grandiosen Wahlfakes gescheitert. Heute kann er zwischen 12 und 15 Prozent der Stimmen erwarten.
Labastida verkörpert den Apparat perfekt. Der 57-Jährige hat sich in über 30 Jahren in Partei und Regierung hochgearbeitet. Allen Abgesängen zum Trotz hat die PRI eine oft unterschätzte Zähigkeit bewiesen. Die Partei hat ein Stimmenreservoir, das nicht unterschätzt werden sollte: Auf dem Land hängen fast sieben Millionen Menschen am Tropf der staatlichen Sozialhilfeprogramme. HUF
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