heute in bremerhaven : „Baden ist immer gefährlich“
Die Bremerhavener Weserschwimmer kämpfen mit Kneipp gegen das Badeverbot
taz: Herr Ahlers, waren Sie in diesem Jahr schon in der Weser?
Harm Ahlers, 1. Vorsitzender der „Weserschwimmer e.V.“: Ja, zum Neujahrsschwimmen in Burhave.
In Bremerhaven noch nicht?
Nein, die Tiden waren etwas ungünstig, wir hätten schon um sieben Uhr in der Früh hineingemusst.
Abgesehen davon ist es ja auch nicht erlaubt.
Das stimmt, wir gehen aber trotzdem hinein und setzen uns für die Aufhebung des Badeverbots ein.
Warum?
Wir möchten erreichen, dass die Öffentlichkeit diesen schönen Strand in exzellenter Innenstadtlage nutzen kann.
Der Magistrat sagt, das sei zu gefährlich.
Das ist eine haltlose Behauptung. Das Baden in Gewässern, auch in künstlichen birgt immer Gefahren, am Bremerhavener Strand nicht mehr als anderswo. Deshalb müssten sie das Baden eigentlich überall verbieten.
Warum, glauben Sie, ist der Magistrat so bockig?
Weil es andere Pläne für den Strand gibt, ein Teil ist ja schon bebaut worden und es soll noch weiter gehen.
Wäre es denn so dramatisch, wenn zum Baden nicht mehr die ganze Fläche zur Verfügung stünde?
Das wäre dann nur noch eine Karikatur dieses historischen Kleinods.
Erklären Sie noch, was die Kneipp’schen Anwendungen sind, die Sie heute durchführen?
Das sind Übungen im knietiefen Wasser, die das Immunsystem stärken sollen und etwa eine halbe Stunde dauern. Genaueres könnte Ihnen der Kneipp-Gesundheitstrainer sagen, unter dessen Anleitung wir das machen.
Der weiß auch, wie man hinterher wieder warm wird?
Davon gehe ich aus.
Interview: Eiken Bruhn
Kneipp’sche Wasseranwendungen in der Weser: 11 Uhr, Wasserstandsanzeiger am Weserstrand Bremerhaven (Geestemündung)