: hamburg kompakt
Kein Schutz vor Stalker
Im Prozess gegen den Stalker Ali U. (37), der seine Ex-Lebensgefährtin Aysin T. (33) im März dieses Jahres durch fünf Schüsse getötet hat, sind schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben worden. „Sie würde noch leben, hätte man sie ernst genommen“, sagte die Schwester Aysen T. (37) in ihrer zweistündigen Vernehmung. Auch die Lehrerin des gemeinsamen achtjährigen Sohnes fand das Verhalten der Kripobeamten merkwürdig, die die Morddrohungen gegen T. bagatellisiert hätten. „Man fragte sich, wer ist eigentlich Täter und wer ist Opfer“, so die Pädagogin.
Tarifkonflikt beigelegt
Nach 16-monatiger Dauer und zahlreichen Streiks ist der Tarifkonflikt im Hamburger Einzelhandel beigelegt. Die Gehälter der 60.000 Beschäftigten steigen um drei Prozent, zudem ist eine Einmalzahlung von 400 Euro vereinbart worden. Die Spätzuschläge betragen 150 Euro im Monat, Urlaubs- und Arbeitszeitregelungen sind wieder in Kraft gesetzt worden.
Mädchentag initiiert
Das Kinderhilfswerk Plan International hat einen internationalen Mädchentag ins Leben gerufen. „Viele Mädchen in Entwicklungsländern leben in Armut, werden diskriminiert und sind Gewalt oft schutzlos ausgeliefert“, sagte Plan-Chefin Marianne Raven gestern in Hamburg. Das Kinderhilfswerk unterstützt daher Projekte gegen die Beschneidung von Mädchen und gegen frühe Heiraten. Erstmals soll der Mädchentag am 22. September in Berlin stattfinden.
Kampf um Hapag
Die Beschäftigten der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd setzen sich in einem eigenen Internetauftritt für den Fortbestand des Unternehmens ein. Unter www.rettet-hapag.de informiert der Betriebsrat über die aktuelle Entwicklung im Verkaufsprozess, der vom Mutterkonzern TUI betrieben wird. Die Angestellten fürchten, dass ein Verkauf die Selbstständigkeit von Hapag-Lloyd sowie weltweit rund 8000 Arbeitsplätze gefährdet. TAZ/DPA